pte19980501003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

* Eiltpost auch im Internet? *

Wissenschaftler präsentieren Internet-Schnellstraße


Washington (pte) (pte003/01.05.1998/08:00) Wissenschaftler von zwei US-amerikanischen Forschungs-Laboratorien haben eine neue Technologie namens "differenzierter Dienst" vorgestellt, mit der ausgewählten elektronischen Daten eine höhere Priorität für die Übertragung im Internet zugewiesen werden kann. Im Rahmen der Vorführung wurden zwei Echtzeit-Videouebertragungen über eine besonders ausgelastete Internet-Verbindung durchgeführt - dabei wurde das eine als hohe Priorität markiert, das andere nicht. Das Video mit hoher Priorität kam mit einer Geschwindigkeit von acht Bildern pro Sekunde an, während das nicht gekennzeichnete Video mit einer Geschwindigkeit von nur einem Bild pro Sekunde übertragen wurde. Innerhalb eines Jahres könnte es möglich sein, Forschungslaboratorien und Universitäten, die auf zuverlässige Internet-Verbindungen angewiesen sind, zu höheren Preisen einen Datenversand mit entsprechend erhöhter Priorität anzubieten. (Chronicle of Higher Education)

* Prominente Unterstützung für Antitrust-Verfahren gegen Microsoft *
Robert Bork, ehemaliger Kandidat fuer den obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, wurde von Netscape angeheuert, um beim US-Justizministerium für Antitrust-Maßnahmen gegen Microsoft zu werben. Bork erklärte: "Nur ein beinharter Konservativer würde sagen, daß es keine Fälle gibt, in denen Antitrust-Mßsnahmen gerechtfertigt sind. Zu einem Monopol-Verfahren sollte es so selten wir möglich kommen; der vorliegende Fall ist jedoch einer dieser seltenen Fälle." Bork wies darauf hin, daß die Akten im Fall Microsoft "die klare Absicht zum Aufbau eines Monopols erkennen lassen; die Absicht, jeden Wettbewerb im Keim zu ersticken. Microsoft hat eine Vielzahl restriktiver Praktiken angewandt, um Wettbewerb zu verhindern."

* Pornographie und Meinungsfreiheit *
Ein Radioreporter, der für einen Bericht über Kinderpornographie recherchiert hatte, steht wegen pornographie-bezogener Verbrechen unter Anklage eines Bundesgerichts im US-Bundesstaat Maryland; dem Journalisten wird vorgeworfen, das Pornographieverbot gebrochen zu haben, indem er bei Online-Chats vorgegeben hatte, Pornoproduzent zu sein und obszöne Fotos von jungen Mädchen ausgetauscht hatte. Der Reporter, Larry Matthews, sagte: "Das jagt einem Angst ein. Darf die Regierung bestimmen, was zu welchem Thema berichtet wird? Was wird dann aus der Meinungs- und Informationsfreiheit? Wer kontrolliert dann die Regierung?" Der Staatsanwalt sieht die Sache so: "Der Angeklagte will für sich eine absolute Immunität erreichen, die es ihm erlaubt, geltendes Recht zu brechen, wann immer er es zur Beschaffung von Nachrichten für nötig hält." (Washington Post)

(Ende)
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