pte19980430011 Sport/Events, Produkte/Innovationen

Kein irritierendes Motorengebrumm beim Autofahren

Mikroprozessor reduziert Geräuschkulisse auf ein Minimum


München (pte011/30.04.1998/19:14) Mit Hilfe moderner Mikroprozessor-Technik wollen Entwicklungsingenieure der Daimler-Benz AG die störenden Motorgeräusche eines Fahrzeugs reduzieren. Dazu sollen in der Fahrzeug-Dachverkleidung acht Mikrofone installiert werden, die die auftretenden Brummgeräusche des Motors registrieren und in Signale umwandeln. Diese werden an einen nachgeschalteten Regler abgegeben, der genau auf den brummenden Grundton abgestimmt ist. Mit Hilfe eines Mikroprozessors wird die Phase der eingehenden Geräuschsignale um genau die Hälfte verschoben und an sechs im Auto verteilte Lautsprecher weitergegeben, die sie damit phasenverschoben abgeben. Von den Insassen sind die zeitlich verzögerten Geräusche dann genauso wenig zu hören, wie das Brummen des Motors.

Der elektronische Regler ist so programmiert, daß er sich je nach Motordrehzahl an Tonhöhe und Lautstärke der Störgeräusche anpaßt. Kleinere Restgeräusche, die dem Fahrer Informationen über Fahrbahnbeschaffenheit und Geschwindigkeit vermitteln, sollen erhalten bleiben.

Die neuentwickelte Technik beruht auf dem physikalischen Grundgesetz: Zwei identische Töne löschen sich gegenseitig aus, wenn sie um eine halbe Schwingung zeitversetzt aufeinander treffen. Unter idealen Bedingungen sind beide Töne durch die Interferenz nicht mehr hörbar. Bereits 1933 hatte der Physiker Paul Lueg diese Gesetzmäßigkeit in der Theorie beschrieben und darauf ein Patent angemeldet. Erst die Entwicklung moderne Mikroprozessoren macht die technische Umsetzung dieses Patents nun möglich. http://www.daimler-benz.com [Bild der Wissenschaft]

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