pte19980424005 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

Chips gegen Rechnerklau

Milliardenschäden durch Computerdiebstähle


New York (pte) (pte005/24.04.1998/10:07) Während der Schaden durch Diebstähle von Computern und anderen elektronischen Geräten in den USA im laufenden Jahr rund 8 Mrd. Dollar erreichen soll, ergreift die Computerindustrie konkrete Maßnahmen gegen den Hightech-Diebstahl. Die US-Firma Atmel Corp. hat in enger Zusammenarbeit mit IBM und HID Corp. einen Anti-Diebstahl-Chip entwickelt, der in Kombination mit IBMs neuer "Asset ID"-Technologie das Wiederfinden gestohlener Rechner erleichtern soll. Der Schaltkreis soll Radio-Signale aussenden, die offenbar per "Radio Frequency Identification" erkannt und lokalisiert werden können.

Eine weitere Anwendung des "Asset ID"-Systems setzt derweil auf Ausgangskontrollen - offenbar unter der Annahme, daß die Mehrzahl der Diebstähle in großen Unternehmen von Mitarbeitern ausgeführt werden. Angestellte sollen Personalkarten erhalten, auf denen vermerkt ist, ob sie beispielsweise Firmen-Laptops mit nach Hause nehmen dürfen. Die Rechner sind mit den Atmel-Chips ausgestattet, so daß am Ausgang automatisch die Kennungen verglichen werden können. Die "Asset ID"-Technologie kann wahlweise einen Alarm auslösen oder sogar den entsprechenden Rechner lahmlegen.

Da die "Asset ID"-Markierungen im Rechner keinen Batterie-Strom benötigen, funktioniert der Diebstahlschutz auch bei ausgeschalteten Computern. Der Atmel-Chip soll in Mengen von 1000 Stück nur rund 2 US-Dollar kosten. Zielgruppe sind die Hersteller von Computern, Druckern, Fax-Geräten und ähnlicher Hardware - die auf diese Weise allerdings auch die "Verteilung" ihrer Produkte im Land nachvollziehen könnten. IBM plant den Einsatz in einigen Modellen seiner "Intellistation"-Workstations und in "ThinkPad"-Notebooks. [Bild der Wissenschaft, NYT News] http://www.atmel.com

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