pte19980424004 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Ökologisches Gleichgewicht durch hohe Aussterberate bedroht

Schlimmer als Umweltverschmutzung, Ozonloch und globale Erwärmung


New York (pte) (pte004/24.04.1998/09:55) Die meisten Biologen Amerikas sind sich einig: Derzeit findet ein großes Aussterben ("mass extinction") von Pflanzen und Tieren auf unserem Planeten statt. Diese Erscheinung, die kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist, kann schon im kommenden Jahrhundert ernsthafte Folgen für den Menschen haben.

Das immer mehr um sich greifende Aussterben von Arten wird von einem, unter Federführung des American Museum of Natural History arbeitenden Gremium von 400 Wissenschaftlern als eines der globalen Hauptprobleme eingeschätzt. Nach Ansicht der Wissenschaftler kommt dieser Problematik eine noch größere Dringlichkeit zu als der allgemeinen Umweltverschmutzung, der globalen Erwärmung ("global warming") oder der Zerstörung der Ozonschicht.

Eine jetzt durchgeführte Studie zur Diversität von Pflanzen kam zu dem Ergebnis, daß mindestens jede achte (bekannte) Pflanzenart potentiell vom Aussterben bedroht ist. Einige Wissenschaftler meinen sogar, daß die derzeitige Aussterberate (Anzahl der aussterbenden Arten innerhalb eines definierten Zeitraumes) höher ist als jemals zuvor in der Erdgeschichte.

"Die Geschwindigkeit, mit der Arten heute von der Erde verschwinden, ist wesentlich größer als in der Vergangenheit - einschließlich solcher Ereignisse wie Meteoriteneinschläge," meint Daniel Simberloff, Ökologe und Spezialist für biologische Diversität an der University of Tennessee. Sieben von zehn Biologen sind der Ansicht, daß wir uns in einer Zeit großen Aussterbens befinden; die gleiche Anzahl von Wissenschaftlern nimmt an, daß ein Fünftel aller heute lebenden Arten in etwa 30 Jahren ausgestorben sein wird. Die Ursachen dafür werden fast einstimmig der Aktivität des Menschen, insbesondere der Zerstörung entsprechender Lebensräume der Pflanzen und Tiere, zugeschrieben.

Doch nicht alle Wissenschaftler teilen diese düsteren Prognosen. Vor allem eine mangelhafte Datenbasis wird als Gegenargument ins Feld geführt. So basieren zahlreiche dieser Erhebungen auf Einzelerscheinungen, wie zum Beispiel der Zerstörung der Regenwälder oder anderer außergewöhnlich reichhaltiger Lebensräume und können somit global nicht repräsentativ sein. [Bild der Wissenschaft, Discovery Channel Online] http://www.amnh.org/

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