pte19980424002 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

Immer mehr Bakterien gegen Medikamente resistent

Helicobacter-Gen kann mutieren, Magengeschwüre bleiben


Dalhousie (pte) (pte002/24.04.1998/09:45) Seit einigen Jahren ist bekannt, daß Magengeschwüre nicht nur durch seelische Belastung, sondern auch durch ein Bakterium mit dem Namen Helicobacter pylori hervorgerufen werden. Die Behandlung erfolgt deshalb mit Antibiotika - Medikamenten, die Bakterien abtöten können.

Doch immer mehr Bazillen werden gegen diese Medikamente immun: Die Substanz Metronidazol, die unter den Namen Flagyl, MetroGel und Protostat verkauft wird, hilft Magengeschwür-Opfern nicht mehr. In Europa und in den USA sind schätzungsweise schon zehn bis dreißig Prozent der Bakterien resistent gegen Metronidazol.

Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Dalhousie (USA) hat nun den Grund herausgefunden: Bei resistenten Helicobacter pylori-Bakterien ist ein einziges Gen mutiert, das rdxA. Dieses Gen trägt die Bauanleitung für das Enzym Nitro-Reduktase, einen Eiweißstoff, der Stickstoff-Verbindungen zerstört und für die Wirkung des Antibiotikums Metronidazol verantwortlich ist. Denn das Enzym verwandelt das Medikament in eine giftige Verbindung um, in Hydroxyl-Amin. Dieses Gift zerstört die Bazillen.

Ist das Gen rdxA jedoch mutiert, wird das Antibiotikum nicht in giftiges Hydroxyl-Amin umgebaut - und Helicobacter bleibt am Leben. Menschen mit Magengeschwür bleibt dann nur übrig, ein anderes Antibiotikum auszuprobieren.

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