pte19980423013 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Erneuter Hackerangriff auf das Pentagon

Nach eigenen Angaben wurde militärische Software gestohlen


New York (pte) (pte013/23.04.1998/14:32) Erneut ist eine Gruppe von Hackern in die Computer des US-Verteidigungsministeriums eingedrungen. Dabei haben sie nach eigenen Angaben Software eines militärischen Satellitensystems gestohlen. Sie drohten damit, die Daten an Terroristen zu verkaufen. Der Computerexperte John Vranesevich und Gründer der Webseite "Antionline" http://www.antionline.com brachte den Fall per Internet an die Öffentlichkeit und erklärte, es handele sich möglicherweise um einen der gefährlichsten derartigen Fälle überhaupt.

Das Pentagon bestätigte die Echtheit der Software. Sprecherin Susan Hansen erklärte jedoch, die gestohlenen Programme enthielten keine vertraulichen Informationen.

Die gestohlene Software steuert das militärische Satellitensystem GPS (Global Positioning System), das zur Lenkung von Raketen und zur exakten Positionsbestimmung der Streitkräfte dient. GPS verfügt über dutzende Satelliten und ist ein Herzstück des US-Militärs seit dem Golfkrieg von 1991. GPS wird auch zivil genutzt.

Die Hackergruppe MOD (Masters of Downloading/2016216) drang nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Oktober in die Computer des Pentagon ein. Erst in der Vorwoche nahm sie Kontakt zu Vranesevich auf und berichtete ihm über den Vorfall. MOD gehören nach eigener Darstellung 15 Mitglieder an: acht davon leben in den USA, fünf in Großbritannien und zwei in Rußland. (Bild der Wirtschaft)

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