pte19980418003 Auto/Verkehr, Produkte/Innovationen

Neues Filterverfahren reinigt Abgase von Dioxin

Ideal für die Nachrüstung bei Müllverbrennungsanlagen


Karlsruhe (pte) (pte003/18.04.1998/16:01) Ein neues Filterverfahren zur Abscheidung und Zerstörung hochtoxischer Dioxine und Furane aus dem Abgas von Verbrennungsanlagen haben Wissenschaftler am Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) entwickelt. Bei dem dreistufigen Prozeß, der über 99 % des Dioxins aus Abgasen herausfiltert, nutzen die Forscher die Eigenschaft von Kunststoffen, bei niedrigen Temperaturen Dioxine aufzunehmen und diese bei Temperaturerhöhung wieder abzugeben.

Bei rund 60 Grad wird dioxinhaltiges Abgas zunächst durch einen Filter aus Polypropylenkugeln geleitet, die das Dioxin absorbieren. Die Kugeln werden anschließend ausgetauscht und von über 130 Grad heißer Luft durchspült, wobei sich das Dioxin vollständig löst. Es wird dann vom heißen Luftstrom in den Verbrennungsraum zurückgeführt und dort bei Temperaturen von mehr als 600 Grad zerstört. Da die Polypropylenkugeln im Filter erneut zur Dioxinabscheidung verwendet werden können, ist das neue Verfahren sehr kostengünstig.

Entwickelt und erprobt wurde das Verfahren an der Testanlage zur Müllverbrennung mit Abgasreinigung, Rückstandsbehandlung und Abwasseraufbereitung (TAMARA) im Institut für Technische Chemie des FZK. Nach Mitteilung des FZK interessiert sich besonders Japan für die Neuentwicklung, da dort in den nächsten Jahren über 2.000 Müllverbrennungsanlagen mit Abgasreinigungen nachgerüstet werden müßten. Ein japanisches Unternehmen habe bereits eine Lizenz erhalten. [FZK, Bild der Wissenschaft]

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