pte19980417010 Bildung/Karriere, Forschung/Entwicklung

UNI-Wissen in der Praxis unbrauchbar

Karrieremagazin START führt Campus-Test durch


Hamburg (pte) (pte010/17.04.1998/10:43) Zwischen der Wissensvermittlung auf Universitäten und dem Einsatz dieses Wissens nach dem Berufseinstieg liegen Welten. Wie START, das neue "Magazin für Ausbildung, Beruf und Karriere vom STERN" in einer Umfrage bei 2.000 Hochschulabsolventen ermittelte, ist im Durchschnitt nur knapp 16 Prozent des an Hochschulen Erlernten im Berufsleben auch nutzbar. 57 Prozent der befragten Absolventen bemängeln fehlenden Praxisbezug und 50 Prozent mangelnde Internationalität. Die Hauptkritikpunkte der START-Umfrage: Die universitäre Ausbildung ist in Deutschland zu wissenschaftlich, zu langsam, zu theoretisch.

Nur 11 Prozent des auf deutschen Universitäten erlernten Wissens können Ingenieure in der Praxis gebrauchen. Bei den Naturwissenschaftlern sind es knapp 12 Prozent und bei den Wirtschaftswissenschaftlern sieht es mit knapp 17 Prozent nicht besser auch. Für über 50 Prozent war der fehlende Praxisbezug und die mangelnde Internationalität das größte Ausbildungdefizit. Als die größte Schwachstelle im Hochschulbereich wurde das zu lang angelegt Studium eingeschätzt. Danach wird an zweiter Stelle Literaturmangel genannt, gefolgt von einer "zu wissenschaftlichen Orientierung" des Studiums und zu hohen Studentenzahlen.

Aus Interesse haben 68 Prozent der Geisteswissenschaftler ihr Fach gewählt, bei den Wirtschaftswissenschaftlern sind es nur 19 Prozent. Bei ihnen überwiegt als Begründung mit 48 Prozent die bessere Jobperspektive. Prestige und Verdienstmöglichkeiten rangieren bei der Studienwahl quer durch alle Wissenschaftsdisziplinen eher an untergeordneter Stelle. Knapp 40 Prozent der befragten Hochschulabsolventen hat vor dem Studium eine Berufsausbildung absolviert. Am höchsten ist dieser Anteil bei Ingenieuren mit 56 und Wirtschaftswissenschaftler mit 48 Prozent. Den direkten Weg von der Penne zur Hochschule gehen nur noch die Geisteswissenschaftler: nur 22 Prozent haben zuvor eine Lehre abgeschlossen. Info: http://stern.de/start/

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