pte19980331013 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Magnetfeld der Erde bleibt weiter ungelöstes Rätsel

Computersimulation kann Vorgänge im Erdinneren jedoch nachvollziehen.


Göttingen (pte) (pte013/31.03.1998/17:55) Schwerpunktthema eines derzeit in Göttingen veranstalteten Kongresses der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft ist das Magnetfeld der Erde. Seine Entstehung gibt den Wissenschaftlern immer noch Rätsel auf. Doch mit Hilfe moderner Computersimulationen können die Geophysiker die komplexen Vorgänge im Erdinneren, aber noch nicht im äußeren Erdkern, immer besser nachvollziehen.

Den Ursprungsort des irdischen Magnetfeldes haben die Wissenschaftler inzwischen recht gut bestimmt: der flüssige äußere Erdkern in über 3.000 Kilometern Tiefe. Dort existiert über einem inneren Eisenkern eine mächtige Schicht aus flüssigem Eisen. Wie in diesem System Erdkern das Magnetfeld entsteht, ist jedoch weiterhin unklar. Das flüssige Eisen des äußeren Kerns wird von Strömungen bewegt, den sogenannten Konvektionen. In ihnen vermuten die Geophysiker einen wichtigen Schlüssel für das Magnetfeld. Diese Flüssigkeitsströmung muß die richtige Geometrie haben, um Magnetfelder hervorrufen zu können.ist die derzeitig propagierte Meinung der Experten am Göttinger Institut für Geophysik http://willi.uni-geophys.gwdg.de.

Wie beim Dynamo muß auch im äußeren Erdkern die elektrische Leitfähigkeit unterschiedlich verteilt sein, um ein magnetisches Feld zu erzeugen. Und tatsächlich haben die Geophysiker Strukturen ausgemacht, die diese Asymmetrie hervorrufen, die sogenannten Taylorsäulen. Sie sind gewaltige Strukturen, die parallel zur Nord-Süd-Achse der Erde angeordnet sind und langsam um den inneren Erdkern driften. Von diesen Säulen gibt es nur eine ganz geringe Zahl. "In diesen Säulen vollführt die Strömung eine Art Korkenzieherbewegung", so der Leiter des Institutes Prof. Ulrich R. Christensen http://willi.uni-geophys.gwdg.de/~urc , "und man kann zeigen, daß diese Bewegung wie ein selbsterregter Dynamo ein Magnetfeld erzeugt." (radioDeutschland)

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