pte19980330007 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Schutz der Privatsphäre wichtiger als finanzielle Vorteile

Umfrage in BusinessWeek: Gesetze für E-Commerce notwendig


Washington (pte) (pte007/30.03.1998/08:00) US-Amerikaner erachten den Schutz der Privatsphäre im Internet wichtiger als finanzielle Vorteile. Das geht aus einer Umfrage hervor, die von der US-Zeitschrift BusinessWeek kürzlich veröffentlicht wurde. So würden 61 Prozent der Nicht-Onliner Internet benutzen, wenn ihre Privatheit im Internet wirklich geschützt wäre. Von den Onlinern würden in diesem Fall sogar 78 % das Internet noch stärker nutzen. Wenn dagegen der Preis für den Internetzugang gesenkt würde, wäre die Begeisterung lange nicht so ausgeprägt: Nur 51 % der Nicht-Onliner und 67 % der Nicht-Onliner würden diese Chance nutzen. Der Fragebogen wurde insgesamt 999 Personen vorgelegt, davon 408 Internet-Anwendern und 591 Nicht-Onlinern.

Allgemein zeigte sich, daß Onliner wie Nicht-Onliner große Bedenken bezüglich der Datensicherheit im Internet haben. Offenbar sind beispielsweise nur die wenigsten dazu bereit, ihre Daten bei Registrationen zu hinterlassen. Nur ein Drittel (33 %) der Teilnehmer füllt regelmäßig die Eingabefelder solcher Registration Forms aus. Dagegen geben 59 Prozent der Befragten an, "niemals" solche Angaben zu machen.

Interssant ist auch ein Vergleich über verschiedene Übertragungsmedien hinweg: Egal ob Telefon, Briefpost oder Fax, bei keiner Kommunikationsform haben die Befragten größere Bedenken als bei der elektronischen Mail via Internet, daß die Mitteilung von anderen mitgelesen bzw. mitgehört wird. Ein Teil dieses Mißtrauens bezieht sich offenbar auf die Anonymität der hinter einem Angebot stehenden Mitarbeiter bzw. Unternehmer. So fürchten 80 Prozent der Befragten, die noch nichts online gekauft haben, daß die Kreditkarteninformationen der Kunden für Mißbräuche genutzt werden könnten.

Diese Befürchtung ließe sich leicht ausräumen, wenn die Online-Unternehmen mehr Informationen über sich selbst preis geben würden. Dies betrifft etwa die Einbindung einer "Privacy Policy" im Onlineangebot: Ist eine solche Policy in einem WWW-Angebot enthalten, so würden 57 Prozent der Teilnehmer eher etwas von dieser Site einkaufen.

Dennoch glauben offenbar nur noch wenige der Befragten, daß die Onlineindustrie das Problem Datenschutz bzw. Schutz der Privatsphäre aus eigener Kraft, etwa durch Selbstregulation, bewältigen kann. Mehr als die Hälfte (53 %) aller Befragten unterstützt die Auffassung, daß Gesetze erlassen werden müssen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. http://www.businessweek.com/

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