pte19980301003 Politik/Recht, Technologie/Digitalisierung

Clinton gegen Internet-Steuern

Wirtschaftlicher Erfolg hängt von freien Entwicklungsmöglichkeiten ab


San Francisco (pte) (pte003/01.03.1998/12:11) US-Präsident Bill Clinton hat sich gegen eine Gesetzesinitiative ausgesprochen, mit der eine gleichmäßige staatliche Besteuerung von Verkäufen über das Internet erreicht werden soll; ein entsprechender Antrag war von der Versammlung der US-Gouverneure in den amerikanischen Kongreß eingebracht worden. Der wirtschaftliche Erfolg des Internets hänge von dessen freien Entwicklungsmöglichkeiten ab, begründete Clinton seine Ansicht auf einer Technologie-Tagung in San Francisco.

Die amerikanischen Gouverneure befürchten, daß ihnen durch die zunehmende Zahl von Internet-Verkäufen ohne die beantragte Besteuerung immer mehr wertvolle Einnahmequellen entzogen werden. Clinton will erreichen, das eine Entscheidung über Internet-Verkaufssteuern zunächst aufgeschoben wird, damit das Thema langfristig diskutiert werden kann. (Stern)

* Risiko durch Hacker wächst *
Das FBI untersucht eine in den letzten Wochen eine "relativ auffällige" Serie von Versuchen, in nicht-geheime militärische Computer-Netzwerke einzudringen. Die Hacker loggten sich in die Netzwerke ein und hinterließen dort sogenannte "Falltüren"-Programme, mit denen Daten gesammelt und später abgerufen werden koennen. "Die Versuche waren weit gestreut und recht anspruchsvoll", sagte der zweithöchste Beamte des Pentagon. Sicherheitsexperten haben die Angriffe als sogenannte "Wadenbeißer" eingestuft - eher eine lästige Plage als eine ernsthafte Bedrohung der nationalen Sicherheit.

53 Prozent der Computer-Sicherheitsbeauftragten der amerikanischen Bundesregierung haben im vergangenen Jahr über die unerlaubte Nutzung ihrer Systeme berichtet. "In diesem Jahr wird die Zahl wohl eher bei 60 Prozent liegen", glauben Sicherheitsspezialisten. (Stern)

* Verurteilung wegen diffamierender Emails *
Richard Machado, Ex-Student der Universität von Kalifornien, Irvine (http://www.uci.edu), der diffamierende Emails an 59 asiatische Studenten verschickt hatte, ist von den Geschworenen eines US-Bundesgerichts wegen der Verletzung von Bürgerrechten verurteilt worden. Damit wurde zum ersten Mal ein Versender von Emails mit diffamierendem Inhalt schuldig gesprochen. Die US-Regierung erwartet von dem Schuldspruch Auswirkungen für das ganze Land, da erstmalig rechtliche Verhaltensmaßstäbe für das Internet eingeführt wurden.(Stern)

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