pts19980225011 Politik/Recht, Umwelt/Energie

BMAGS: Gesundheitsförderungsgesetz bringt Qualitätsverbesserung

100 Mio. Schilling jährlich für die Gesundheitsförderung


Wien (pts011/25.02.1998/14:04) "Ziel der Initiative ist die langfristige und nachhaltige Entwicklung der Gesundheitsförderung in Österreich. Durch den Aufbau eines umfassenden Gesamtnetzes zur Information der Bevölkerung über Vorsorgeprogramme und Maßnahmen für einen gesunden Lebensstil wollen wir in Zukunft die Gesundheitsförderung in Österreich weiter ausbauen. Mit dem Gesundheitsförderungsgesetz wird die gesetzliche Grundlage zur Umsetzung der Initiative geschaffen", erklärte Sozial- und Gesundheitsministerin Lore Hostasch, heute, Mittwoch, im Plenum des Nationalrates.

Durch das Gesundheitsförderungsgesetz werden künftig jährlich 100 Millionen Schilling aus dem Aufkommen der Umsatzsteuer zur Finanzierung der "Initiative Gesundheitsförderung" zur Verfügung stehen, informierte Hostasch. Die langfristige sowie die jährliche Programmplanung zur Umsetzung der Initiative werde durch den Fonds "Gesundes Österreich" erfolgen. Es gehe darum, bereits Bestehendes zu ergänzen und nicht abzulösen. Doppelgleisigkeiten sollen daher vermieden werden, betonte Hostasch. Für die Verwaltung wurde daher auf den bereits bestehenden Fonds "Gesundes Österreich" zurückgegriffen, der bisher als Kommunikationsplattform für Selbsthilfegruppen mit der Dokumentation von Gesundheitsprojekten sowie mit Programmen zur Fortbildung im Bereich der Gesundheitsförderung betraut war.

Erfolgreich könne die neue Initiative jedoch nur sein, wenn zahlreiche Institutionen am Aufbau der Strukturen und an der Umsetzung des Programms mitwirkten. Daher seien neben dem Finanz-, Familien- und Unterrichtsministerium auch der Hauptverband der Sozialversicherungsträger, der Verband der Versicherungsunternehmungen, die Ärzte- und Apothekerkammer, die Länder und der Städte- und Gemeindebund in die Planungen zur Umsetzung des Programms eingebunden, unterstrich die Gesundheitsministerin.

Strategisch setze die "Initiative Gesundheitsförderung" auf mehreren Ebenen an, informierte Hostasch. So sollen neben der Entwicklung von bundesweiten Programmen zur Gesundheitsförderung auch regionale Programme in Gemeinden, Städten, Schulen, Betrieben und im Gesundheitswesen entwickelt werden. Über zielgruppenspezifische Maßnahmen sollen zum Beispiel Kinder, Jugendliche, chronisch Kranke oder ältere Menschen über gesunden Lebensstil, Krankheitsprävention und über den Umgang mit chronischen Krankheiten und Krisensituationen informiert werden. Weitere Schwerpunkte des Programms bilden die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung und die Fortbildung von Personen, die in der Gesundheitsförderung tätig sind.

Wie der Gesundheitsbericht an den Nationalrat 1997 zeige, sei der Gesundheitszustand der Bevölkerung - gemessen an gängigen Indikatoren wie der Lebenserwartung oder der Säuglingssterblichkeit - in den Jahren 1993 bis 1995 weiter gestiegen, betonte die Gesundheitsministerin. So seien zum Beispiel die Morbiditätsraten zahlreicher Krankheitsgruppen gesunken. Andere Krankheitsbilder - wie etwa chronisch-degenerative Erkrankungen - würden jedoch zunehmend an Bedeutung gewinnen. Daher sei das Potential der Krankheitsvermeidung - trotz aller nachweislichen Erfolge - noch lange nicht ausgeschöpft. Die Prävention müsse auch weiterhin im Zentrum des gesundheitspolitischen Interesses stehen, so Hostasch.

Österreich verfüge über ein leistungsfähiges und hochwertiges Gesundheitssystem. Obwohl die Kosten des Gesundheitssystems in den Jahren 1993 bis 1995 in Österreich deutlich stärker gewachsen seien als das Bruttoinlandsprodukt, verzeichneten vergleichbare Nachbarländer wie Deutschland oder die Schweiz deutlich höhere relative Gesundheitsausgaben. Wie der Bericht an den Nationalrat zeige, habe Österreich im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten die gleiche, teilweise sogar die bessere gesundheitliche Versorgungsqualität zu geringeren volkswirtschaftlichen Kosten erzielen können.

Durch die Schließung von Versorgungslücken im Bereich der niedergelassenen Ärzte und durch besser ausgebildetes Gesundheitspersonal sei auch das Leistungsangebot unseres Gesundheitssystems erweitert und verbessert worden. Darüber hinaus sei es nicht zuletzt durch die großen Reformschritte im Bereich der Spitalsfinanzierung gelungen, auch die Effizienz unseres Gesundheitssystems zu steigern, betonte Hostasch abschließend.

(Ende)
Aussender: Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Ansprechpartner: Dr. Gisela Kirchler-Lidy, email: gisela.kirchler@bmags.gv
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