pte19980225005 Forschung/Entwicklung, Politik/Recht

Jeans so verräterisch wie ein Fingerabdruck

US-Verbrecher wegen Strichcode seiner Jeans verurteilt


Philadelphia (pte) (pte005/25.02.1998/09:29) Künftig wird wohl nicht nur der Fingerabdruck zur Identifikation eines Verbrechers beitragen, sondern auch die Art der Textur seiner Jeans. Vergangene Woche wurde auf einer Veranstaltung der American Academy of Forensic Sciences berichtet, daß jede Jeans ein eigenes Muster habe. Die amerikanische Bundespolizei FBI habe diesen "Strichcode" bereits benutzt, um einen Verdächtigen zu identifizieren.

Richard Vorder Bruegge, Wissenschaftler im FBI-Laboratorium in Washington DC, hat zusammen mit Kollegen diese Technik entwickelt, als sie dabei waren, Verdächtige zu identifizieren, die Banken ausgeraubt hatten. Im April 1996 war einer der Bankräuber während der Tat auf einem Film festgehalten worden. Er trug zwar eine Maske, aber Teile seiner Hose waren zu sehen. Bei der Vergrößerung der Fotografie bemerkte Vorder Bruegge, daß helle und dunkle Linien über die Nähte der Jeans des Mannes liefen.

Das FBI analysierte die Jeans von Personen, die in Verdacht standen, an diesem Fall beteiligt gewesen zu sein. Ein Jeans-Paar wies dann tatsächlich genau das Muster auf, das Vorder Bruegge und sein Team sichtbar gemacht hatten. Als die Verteidigung vor Gericht als Zeugen einen Jeans-Hersteller aufrief, der behauptete, daß dieses Muster typisch für alle Jeans sei und er zum Beweis 34 Paare dieser Jeans-Marke vorlegte, konnte das FBI jede dieser Jeans von der Jeans des Angeklagten unterscheiden. Der Verdächtige wurde verurteilt. [New Scientist] http://www.aafs.org/

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