pte19980216012 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

Gehirne von Männern schrumpfen schneller

Trotzdem keine Nachteile in der Denkleistung zu erkennen


London (pte) (pte012/16.02.1998/10:39) Das Gehirn von Männern schrumpft mit zunehmendem Alter dramatisch, während das von Frauen sich kaum verändert, behauptet C. Edward Coffey, dessen Forscherteam am Henry Ford-Krankenhaus die Gehirne von über dreihundert Männern und Frauen im Alter zwischen 65 und 95 Jahren untersucht hat. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt in den "Archives of Neurology" veröffentlicht. http://www.ama-assn.org/public/journals/neur/toc.htm

Coffey und seine Kollegen maßen mit Hilfe der Kernresonanzspektroskopie (NMR) die Menge an Cerebrospinalflüssigkeit in den Hohlräumen der Gehirne. Sie ist ein indirektes Maß für die Größe des Hirns: Je mehr Flüssigkeit sich in den Hohlräumen befindet, um so kleiner muß das Gehirn sein. Coffey fand heraus, daß bei Männern zwischen dem 65. und 95. Geburtstag die Flüssigkeit in den Hohlräumen um 30 Prozent zunimmt; bei Frauen aber nur um ein Prozent.

Ausgerechnet Stirn- und Scheitellappen scheinen bei den Männern stark zu schrumpfen. Mit diesen Teilen denkt, plant und erinnert sich das Gehirn. Coffey erklärt, daß das Gehirn bei Frauen und Männern im Durchschnitt das Gehirn alle zehn Jahre etwa um zwei bis drei Prozent an Gewicht verliert. Das beginnt bereits im dritten Lebensjahrzehnt. "Wir wissen, daß Frauen und Männer nicht auf die gleiche Weise altern. Während Frauen ein besseres Gedächtnis für Begriffe und Worte behalten, schneiden Männer in Tests zum räumlichen Vorstellen besser ab."

Coffey betont, daß trotz der geschrumpften Gehirne alle von seinem Team untersuchten Menschen geistig wohlauf waren. "Die Gehirne der Männer sehen vielleicht älter aus als die der Frauen, aber ihnen geht es ausgesprochen gut." [Quelle: Andreas Wawrzinek, Nando-Net] C. Edward Coffey: http://www.henryfordhealth.org/sea/service37.html

* Lachzentrum im Gehirn entdeckt *
Auf der Suche nach einem Epilepsieherd entdeckten Ärzte der Universität Kalifornien das Lachzentrum im menschlichen Gehirn. In der Fachzeitschrift Nature beschreiben sie, wie ein 16jähriges Mädchen immer wieder in Gelächter ausbrach, wenn ein bestimmter Punkt in ihrem Gehirn elektrisch gereizt wurde. "Das Lachen wurde von einem Gefühl der Fröhlichkeit begleitet," berichten die Mediziner. Zwar nannte die Patientin jeweils einen anderen Grund als Ursache für ihr Lachen. Dauer und Intensität des Gelächters hingen jedoch eindeutig von der Stromstärke ab, und dieser Effekt habe nichts mit der Epilepsie des Mädchens zu tun, meinen die Ärzte. Sie schließen daraus, daß sie rein zufällig das Lachzentrum im menschlichen Gehirn entdeckt haben. Es befindet sich im Bereich des Sprachzentrums und scheint auch für das leise Lächeln verantwortlich zu sein. http://www.nature.com

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