pte19980212016 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

Macht Rauchen depressiv?

Neue Studie am Henry Ford Health System


New York (pte) (pte016/12.02.1998/23:20) Verglichen mit Nichtrauchern leiden Raucher doppelt so oft an tiefen Depressionen. Umgekehrt haben Menschen, die an Depressionen leiden, ein dreifach erhöhtes Risiko, nikotinabhängig zu werden. Das ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie, die jetzt in der Zeitschrift "Archives of General Psychiatry" veröffentlicht wurde. http://www.ama-assn.org/public/journals/psyc/psychome.htm

Eine von Naomi Breslau angeleitete Forschergruppe am Henry Ford Health System hat für die Studie eintausend Personen im Alter zwischen 21 und 30 Jahren ein halbes Jahrzehnt lang beobachtet. Trotz des deutlichen Zusammenhangs zwischen tiefen Depressionen und Nikotinabhängigkeit spielen die Depressionen keine entscheidende Rolle bei den ersten Rauchversuchen. Schwer depressive Personen können außerdem mit dem Rauchen genauso gut aufhören wie Menschen, die nur selten von Schwermut heimgesucht werden.

Breslau räumt ein, daß es keine eindeutige Erklärung für den Zusammenhang zwischen Rauchen und Depressionen gibt. Ein Teufelskreislauf, in der die Depressionen die Lust auf linderndes Nikotin steigern und anschließend mit dem Nikotin Depressionen fördernde Mittel ins Blut gelangen, ist durchaus denkbar. Genauso gut könnte es aber auch eine dritte, gemeinsame Ursache für Abhängigkeit und Depressionen geben. Dabei gibt es Forscher, die diese Ursache in der Sozialisation suchen, wie auch Wissenschaftler, die nachweisen wollen, daß allein Gene die Ursache für Schwermut und Nikotinabhängigkeit sind.[Quelle: Andreas Wawrzinek, Henry Ford Health System] http://www.hfhs.hapcorp.org/

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