pte19971130001 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Microsoft und Intel überdenken Netzwerk-Computer

"Logische Erweiterung" des NetPC


Los Angeles (pte) (pte001/30.11.1997/12:08) Nachdem Microsoft und Intel sich ursprünglich gegen das Netzwerk-Computer-Konzept entschieden und statt dessen gemeinsam einen abgespeckten NetPC auf den Markt gebracht hatten, erwägen die beiden Unternehmen nun doch die Produktion eines Netzwerk-Computers, der ohne lokale Festplatten und Diskettenlaufwerke auskommt und statt dessen angepaßte Windows NT 5.0-Software von einem Server lädt. Dieser neue Vorstoß wird als "logische Erweiterung" des NetPC bezeichnet, der sich nach Aussagen von Branchenkennern nicht so gut verkauft hat wie erhofft.

Laut dem Marktforscher Goldman Sachs & Co (http://www.gs.com) könnte das neue Gerät eine starke Konkurrenz für die Java-NCs der Firma Sun Microsystems darstellen: "Es besteht ein großes Interesse an einem abgespeckten Netzwerk-Terminal, auf dem man weiterhin mit der Windows-Benutzeroberfläche arbeiten kann. Die Windows-Kompatibilität würde es potentiellen Kunden erleichtern, sich für NCs zu entscheiden." Demgegenüber meint Eric Schmidt, Geschäftsführer von Novell: "Microsoft und Intel haben den NC so überarbeitet, daß darauf alle Softwareapplikationen laufen, die der Nutzer bereits kennt. Diese Strategie übersieht jedoch, daß das Problem der heutigen NCs und PCs nicht in der Benutzerschnittstelle, sondern in der Netzwerkverwaltung liegt." (Computer Reseller News)

* Microsoft befreit Konkurrenzfirma von Unix-Lizenzgebühren *
Microsoft will in Zukunft keine Lizenzgebühren mehr von dem konkurrierenden Software-Unternehmen Santa Cruz Operation (http://www.sco.com) erheben. Grundlage der Zahlungen war ein Vertrag aus dem Jahr 1987, in dem sich Santa Cruz Operation dazu verpflichtet hatte, in zukünftigen Versionen seines Unix-Betriebssystems Microsoft-Code zu verwenden und unabhängig von der tatsächlichen Nutzung des Codes die Lizenzgebühren zu entrichten. Santa
Cruz hatte die Sache vor die Eurpäische Kommission gebracht, die zu dem Schluß kam, daß durch den Vertrag gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen werde.

Santa Cruz, einer der wenigen noch verbliebenen unabhängigen Produzenten von Betriebssystem-Software, teilte mit, daß die neue Vereinbarung es dem Unternehmen ermögliche, die nächste Version von Unix auf den Markt zu bringen, ohne dabei Microsoft-Technologie verwenden zu müssen, die für das Produkt völlig nutzlos sei. Nach den Regelungen des Vertrags von 1987 hätte das Unternehmen für jedes verkaufte Unix-Betriebssystem etwa 190 Schilling an Microsoft abführen müssen. (Wall Street Journal)

* Dell wächst weiter im Rekordtempo *
Die Dell Computer Corporation Europe hat im dritten Quartal des laufenden Jahres ein Umsatzwachstum von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hingelegt. Die Erlöse wuchsen nach Firmenangaben auf 700 Millionen Dollar. In Frankreich, Deutschland und den Benelux-Ländern habe der Direktanbieter von Computersystemen die besten Geschäftsergebnisse erzielt, hieß es. Damit wuchs Dell Europe dreimal schneller als der Branchendurchschnitt und erreichte nach Angaben von Dataquest in Europa einen Marktanteil von 5,9 Prozent, was gleichzeitig den fünften Platz bedeutet.

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