pte19971128005 Umwelt/Energie

Üben mit dem Notfallpatient

Modell erlaubt Medizinern Simulation von Notfallsituationen


Würzburg (pte) (pte005/28.11.1997/12:30) Wissenschaftler der Uniklinik Würzburg haben eine rechnergesteuerte Puppe zur Simulation akuter Notfälle entwickelt. Das System bietet über 30 verschiedene Krankheitsbilder an. Ziel ist eine realitätsnahe Ausbildung junger Notärzte sowie die Verbesserung der Teamarbeit.

Die lebensgroße Puppe stellt typische Zeichen von bislang 30 Krankheitsbildern dar. Überdies erlaubt das Modell die Durchführung realistischer Diagnostik und Therapie. "Unser Simulator schreit und bewegt sich wie ein verletzter Mensch", erläutert Professor Peter Sefrin von der Universität Würzburg http://www.uni-wuerzburg.de/ . Doch der Gummimensch kann noch weitaus mehr: Die Notärzte erhalten nach Anlegen eines Elektrokardiogramms ein entsprechendes Bild der Herztätigkeit. Asthmatische Anfälle werden realitätsgetreu wiedergegeben und auch der Puls ist tastbar. Die Entwickler dachten sogar an erweiterbare Pupillen.

Hat der Arzt die Diagnose gestellt, so bietet der Simulator mit künstlichen Gefäßen die Möglichkeit, Spritzen zu setzen und Infusionen anzulegen. Dabei registriert der Computer Art und Menge des gegebenen Medikaments und reagiert entsprechend. Eine separate Ansteuerung des nicht vollständig automatischen Modells durch einen Ausbildungsleiter im Nebenraum ermöglicht Variationen im Notfallablauf.

Mit bisher 30 verschiedene Krankheitsbildern schult der Simulator Notärzte lebensnah und trainiert das Zusammenspiel innerhalb des Rettungsteams. "Das anspruchsvolle System beinhaltet auch seltene Komplikationen", so Sefrin. Der "behandelnde" Arzt hat die Auswahl unter etwa 80 verschiedenen Medikamenten, was dem Angebot der Narkoseführung und der Intensivmedizin in Krankenhäusern entspricht. "Die Erfahrungen zeigen, daß sich auch gestandene Fachärzte von dem Modell gefordert fühlen", bemerkt Sefrin. Das 300.000 Mark teure System wird jedoch nicht für alle Universitäten erschwinglich sein. (Wissenschaft aktuell)

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: ws, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01-402 48 51-0
Website: pressetext.at
|