pte19971127006 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Schon die alten Römer verschmutzten die Atmosphäre

Menschliche Aktivitäten und nicht natürliche Phänomene


Perth (pte) (pte006/27.11.1997/16:44) Wissenschaftler aus Australien und Frankreich fanden bei der Analyse einer grönländischen Eisprobe Hinweise, daß schon zu Zeiten des Römischen Reiches die Atmosphäre stark durch Blei aus Minenabbau verunreinigt wurde. Die chemische Analyse des ca. 275 Meter großen Kernstücks aus dem grönländischen Eis habe unmißverständliche Hinweise darauf ergeben. Dr. Kevin J. Rosman von der Curtin University of Technology in Perth (Australien) http://www.curtin.edu.au/ sieht die Quelle dieser Verunreinigung in karthagischen und römischen Minen des Altertums in Spanien. Zusammen mit Kollegen von der Domaine Universitaire in Frankreich http://www.uif-grenoble.fr/ stellt er seine Ergebnisse in der Dezemberausgabe von Environmental Science & Technology vor.

"Dieses Stück grönländisches Eis enthält die ganze Geschichte der Umweltverschmutzung durch menschliche Einwirkungen", erklärt Rosman. Die Verhältnisse der Bleiisotope im Eis haben gezeigt, daß die vorwiegende Quelle dieses Bleis in Spanien liegt. Die Ergebnisse unterstützen die Bedeutung dieser Minengebiete für die Karthager, die sie von 535 bis 205 vor Christi kontrollierten, und später für die Römer, die sie ab 410 vor Christi übernahmen. Rosman war sogar in der Lage den Herkunftsort auf eine spezifische Region einzugrenzen: Er ist der Meinung, daß etwa 70 % des "grönländischen" Bleis aus dem Minengebiet beim Rio Tinto im südwestlichen Spanien stammen. "Unsere Arbeit beweist, daß menschliche Aktivitäten und nicht natürliche Phänomene die Zusammensetzung der Atmosphäre signifikant änderten, sogar schon zu Zeiten der alten Römer", erklärt der Wissenschaftler.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: pr, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01-402 48 51-0
Website: pressetext.at
|