pte19971126006 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

* Cebit verbannt Internet-Aussteller *

Ob sich die Betroffenen daran halten, ist fraglich


Frankfurt (pte) (pte006/26.11.1997/10:33) Die Veranstalter der deutschen Computermesse CEBIT in Frankfurt haben für 1998 völlig überraschend eine ganze Reihe von Ausstellern von der Veranstaltung ausgeschlossen. In einem Brief der deutschen Messe AG an die Aussteller wird ganz lapidar eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen genannt, die nicht mehr auf der Messe gezeigt werden dürfen. Dazu gehören u. a. Internet-Inhalte, Büromöbel, Pflege und Reinigungsset für Computer und Zubehör, Notebook-Taschen und -Hüllen, Schwenkarme für Monitore und Telefone, Mauspads, Handgelenkstützen, Augentrainer und Boxen für Disketten, CDs und andere Datenträger. Hart treffen dürfte diese Mitteilung v.a. Anbieter von Internet-Inhalten wie Internet Shopping, die in den letzten Jahren einen immer größeren Teil der Cebit-Aussteller ausmachten. Gründe für den Ausschluß dieser Unternehmen wurden keine angegeben, man rechnet jedoch nicht damit, daß sich die Betroffenen an die Verbote halten.

* AOL gewinnt Abonnenten, MSN stagniert *
25,3 Millionen Abonnenten haben im 3. Quartal weltweit gebührenpflichtige Online-Dienste genutzt, 5,6 Prozent mehr als in der vorhergehenden Dreimonats-Periode. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Electronic Information Reports (EIR), herausgegeben von Cowles Simba Information. Zugelegt - und zwar um 9 % - hat demnach vor allem der Online-Dienst America Online (AOL), der Ende September auf 9,4 Millionen Abonnenten kam, letzte Woche aber bereits die 10-Millionen-Grenze überschritten haben soll. Der mittlerweile in den Besitz von AOL übergegangene Compuserve mußte im dritten Quartal einen Rückgang von 0,6 Prozent hinnehmen, während Microsoft Network (MSN) bei 2,3 Millionen Abonnenten stagnierte. Insgesamt wurden in der Studie über 90 Online-Dienste von 53 Anbietern berücksichtigt.

* Dell macht Milliarden-Umsatz im Internet *
Der weltweit drittgrößter PC-Hersteller, die Dell Computer Corporation, Round Rock/Texas, profitiert weiterhin von ihrem Direktmarketing-Konzept. Dell verkauft inzwischen täglich Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als drei Millionen Dollar über das Internet. Das entspricht auf Jahresbasis einem Internet-Absatz von rund einer Milliarde Dollar. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 1997/98 konnte Dell seinen Gewinn auf 659 Millionen Dollar verdoppeln. Im gleichen Zeitraum ist der Umsatz des Unternehmens um 61 Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar gestiegen. (w&v-online)

* Digital verkauft Netzwerkabteilung an Cabletron *
Das Gemunkel um die Netzwerkabteilung der Digital Equipment Corporation hat ein Ende: Der Käufer heisst Cabletron. Für den Kaufpreis von 430 Millionen Dollar haben nicht nur die Commodity-Produkte, sondern auch Digitals Paradepferd im Netzwerkstall, der Gigaswitch, den Besitzer gewechselt. Die neue Abteilung wird bei Cabletron als separate Einheit operieren und den umständlichen Namen "Digital Network Products Group: A Cabletron Systems Company" tragen. Digital wird weiterhin Services für ihre ursprünglich hauseigenen Produkte anbieten, zudem aber auch angestammte Cabletron-Produkte unterstützen.

* Netscape will Kiva übernehmen *
Netscape Communication hat am 24. November die Übernahme von Kiva Software für 180 Millionen Dollar angekündigt. Kiva entwickelt Internet-Software für Großorganisationen und soll zum Ausbau des Bereichs Server-Software bei Netscape beitragen. Die Übernahme soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. (w&v-online)

* Saudischer Prinz kauft Anteile an News Corp, Motorola und Netscape *
Prinz al-Waleed bin Talal, ein Neffe des Saudiarabischen Königs Fahd, hat seit dem Kursrückgang am 27. Oktober Aktien von Medien- und Technologieunternehmen in Höhe von rund 850 Millionen Dollar gekauft. Von der weltweiten Mediengruppe News Corp. des Australiers Rupert Murdoch erwarb er 5 Prozent zum Preis von 400 Millionen Dollar, vom Kommunikationsriesen Motorola 1 Prozent für 300 Millionen Dollar und vom Internet Browser-Hersteller Netscape 5 Prozent für rund 150 Millionen Dollar. Der Prinz hat nur stimmrechtslose Vorzugsaktien gekauft, denn er wolle sich nicht ins Management der Firmen einschalten. (w&v-online)

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