pte19970903002 Umwelt/Energie

Gentherapie im Einsatz gegen Rheuma

Neuer Versuch die Volkskrankheit Nummer Eins zu besiegen


Berlin (pte002/03.09.1997/13:15) Rheuma ist eine Volkskrankheit, deren Ursache nach wie vor ungeklärt ist. Eine wirksame Behandlungsmethode versprechen sich die Mediziner nun von der Gentherapie. In einem klinischen Test sollen sich demnächst 15 Patienten einer Behandlung mit genmanipulierten Körperzellen unterziehen. Die Studie wird in Düsseldorf und im amerikanischen Pittsburgh durchgeführt.

"Wir machen das Gelenk selbst zur Produktionsstätte seines Medikamentes", erläutert der Orthopäde Peter Wehling, Chef der Düsseldorfer Orthogen Gentechnologie GmbH. Der Gelenkhaut des Patienten werden Zellen entnommen und im Labor vermehrt. In diese Zellen schleusen die Mediziner das Gen ein, das für das Heilmittel verantwortlich ist. Schließlich werden die veränderten Zellen wieder in das Gelenk injiziert. Ein Nachteil: Für jedes betroffene Gelenk muß diese Prozedur wiederholt werden. Kritiker betonen deshalb, eine solche Gentherapie sei nur für Rheuma geeignet, das sich auf ein Gelenk konzentriert.

Ein weiteres Problem der Gentherapie ist jedoch die nur kurze Zeit, die die therapeutische Wirkung anhält. "Derzeit bleiben die Substanzen, die von den veränderten Zellen produziert werden, längstens fünf bis sechs Wochen im Gelenk", erklärt Professor Gerd-Rüdiger Burmester von der Berliner Charité (http://www.ukrv.de). Bei einer jahre- oder jahrzehntelangen Erkrankung sei deshalb der Erfolg nur von kurzer Dauer. (Quelle: Berliner Charité)

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