pte19970713002 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

* Amerikaner holen sich News nach wie vor vom TV *

Online-Abonnenten wollen vor allem Kommunikation


New York (pte002/13.07.1997/12:04) Mehr als Zweidrittel aller Amerikaner - genauer erfragt: 69 Prozent - holen sich ihre News nach wie vor vom Bildschirm. 37% informieren sich hauptsächlich mit Hilfe der Tageszeitung, 14% hören die Nachrichten im Radio. Nur 2 % steigen für die News aufs Internet. Bei der repräsentativen Umfrage von Roper Starch Worldwide, bei der 2003 Amerikaner (18 und älter) nach ihrer wichtigsten Nachrichtenquelle befragt wurden, stellte sich heraus, daß selbst in Haushalten mit Internet-Anschluß das Fernsehen mit 59 % die wichtigste Nachrichtenquelle ist.

Daß immerhin 53 % aller Befragten die TV-News als glaubwürdigste Nachrichtenquelle bezeichneten, ist auch keine Überraschung unter Berücksichtigung der ausgeprägten TV- und schwachen Lesegewohnheiten in den Staaten. Daß das kommerzielle US-Fernsehen von 62% aller Befragten als wichtigste Informationsquelle neuer Produkte betrachtet wird, ist sicherlich durch das Wunschdenken der Auftraggeber der Umfrage beflügelt und verstärkt worden. Die klassischen TV-Networks ABC, CBS und NBC, die seit Jahren Zuschauer verlieren, hatten schließlich gemeinsam die Studie bestellt und bezahlt.

* Zuwächse bei Online-Abonnenten schwächer
Ein wenig dünner wird die Luft bei den Zuwachsraten der Online-Abonnenten, zeigt eine Untersuchung des Electronic Information Reports. Im ersten Quartal 1997 ist die Zahl der Online-Abos aller 51 Online Services um nur 6,6 % auf 27,6 Millionen gestiegen. Online-King America Online liegt zwar immer noch mit über 8 Millionen Subscribern haushoch an der Spitze, muß aber schnell Image und Service verbessern, denn Microsoft Network nutzte AOL's Talfahrt, um mit Hilfe einer riesigen Werbekampagne die Zahl der Abonnenten innerhalb eines Quartals um 500.000 (29,4%) auf 2,2 Mill. zu steigern.

Unabhängig von dieser Studie haben die Chilton Research Services Internet-User nach ihren Gewohnheiten und Wünschen befragt. Ergebnis: 76,4% suchen nach Informationen. Nur 13,5% wollen im Internet etwas kaufen und bestellen. Umfrageergebnis im Detail: 57,6% gehen aufs Internet, um E-Mail zu schicken oder zu empfangen. 42,8% wollen sich über aktuelle Ereignisse, 35,7 % über Produkte informieren. 8,8% aller Befragten waren unverblümt ehrlich: sie möchten Leute kennenlernen. 6,4% wollen in Chat Rooms oder auf Bulletin Boards. Einfach reden. The Lonliness of the long distance websurfer.

* Zerschlagene Monopole gründen neue Megakonzerne *
Noch vor einem Jahr war weltweit die Rede davon, daß das Monopol der nationalen Telefonriesen endlich beendet werden, auf einem freien Markt eine echte Konkurrenz zu traumhaft niedrigen Telefongebühren führen würde. Kommerzieller Wettkampf zugunsten des Verbrauchers, hieß es. Inzwischen sieht alles ein wenig anders aus. Der amerikanische Telefonriese AT&T, der sich gerade von den kleinen BELLS hatte trennen müssen, damit nicht mehr alles in einer Hand ist, will sich wieder in einem 50 Milliarden Dollar Megamerger mit den erfolgreichsten lokalen Telefongesellschaften zusammenschließen.

Wenn dann noch - wie von AT&T-Boss Bob Allen geplant - mit GTE die erfolgreichste Westküsten Phone Company dazukommt, ist die Markt- und Machtkonzentration größer als je zuvor. Gleichzeitig schließt SPRINT, Amerikas drittgrößte Telefongesellschaft, einen Superdeal mit den deutschen und französischen Telekoms. Experten in den Staaten sehen gefährliche Zeichen an der Wand: höhere Gebühren für den Verbraucher.

* Bloomberg geht ins WWW *
Die in 20 Ländern der Welt vertretene Wirtschaftsnachrichten-Agentur Bloomberg hat angekündigt, ihr 24-Stunden-TV-Programm im Laufe des August im Internet anzubieten. C-Span, Fox News und einige andere TV-Veranstalter in den USA nehmen bereits jetzt schon Live-Einspeisungen in das weltweite Computernetz vor. Eingesetzt wird dabei das sogenannte "Real Video System". Das Internet-Service von Bloomberg soll aus seinem gegenwärtig über DirectTV verbreiteten amerikanischen Dienst bestehen.

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