"pressetext.austria" ändert Abkürzung auf pte

"Glaubwürdigkeit wichtiger als Durchsetzung von Recht"

Wien (pte004/09.07.1997/17:25) Im Streit um die Abkürzung "pta" hat sich die Post und Telekom Austria AG gegen "pressetext.austria" durchgesetzt. "Der Druck der Post war zu groß, der ins Haus stehende Prozeß hätte außerdem Agenturkapazitäten gebunden, die anderweitig benötigt werden", so die Betreiber des neuen Online-Dienstes, Temmel und Seywald, in einer Erklärung vom Donnerstag. "Die Chancen, das Kürzel weiterzuverwenden, lagen nach Ansicht der PR-Consulter bei 50:50. "Wir wollten uns aber ein langwieriges Verfahren sparen."

"pressetext.austria" wird den Angaben zufolge künftig mit pte abgekürzt. Die Änderung wird sowohl im Online- als auch im Printbereich realisiert, um - im Sinne der Post - künftige Verwechslungen zu vermeiden. Die Umstellungskosten werden mit einer halben Million Schilling beziffert. Ein Prozeß hätte jedoch mehr Ressourcen verschlungen, meint die Agentur. "Uns ist die Glaubwürdigkeit und Seriösität des Online-Dienstes wichtiger als die Durchsetzung des Rechts auf Verwendung von pta", sagt Geschäftsführer Dr. Wilfried Seywald.

Die Post hatte den Betreibern von "pressetext.austria" bereits im April eine gerichtliche Klage angedroht, sollte die Abkürzung "pta" weiterverwendet werden. Da die Verhandlungen über eine Abgrenzungsvereinbarung scheiterten, wurde die Klagsdrohung in der vergangenen Woche erneuert. Die Post argumentiert, daß die Abkürzung PTA Verkehrsgeltung habe und daher ausschließlich von ihr verwendet werden dürfe. Temmel und Seywald berief sich auf seine beim Österreichischen Patentamt registrierte Marke "pta.online".

In einem Schreiben an die pressetext-Betreiber hatte die Post behauptet, PTA stelle "die gesetzlich vorgesehene und bereits allgemein gebräuchlich gewordene Abkürzung" des Unternehmens dar. Die von pressetext.austria verwendete Abkürzung "pta.online" erwecke den Anschein, daß es sich um einen Dienst der Post und Telekom Austria AG handle, jedenfalls bestehe aber Verwechslungsgefahr. Nach Darstellung von Temmel und Seywald gibt es weder eine gesetzliche Firmenbezeichnung PTA noch eine geschützte Marke dieses Wortlauts.

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