pts19970514003 Politik/Recht

"Arbeitsplätze in Sozialprojekten im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit"

Hostasch eröffnet 3. österreichisch-ungarische Konferenz


Wien (pts003/14.05.1997/13:01) "Die Konsolidierung der Budgets und die Stabilität des Geldwertes sind wichtig - aber ebenso dringlich und gleichwertig muß der europaweite Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, insbesondere gegen die Langzeitarbeitslosigkeit, geführt werden." - Sozialministerin Lore Hostasch trat heute, Mittwoch, bei der Eröffnung der 3. österreichisch-ungarischen Konferenz in Szombathely vehement dafür ein, europaweit und gemeinsam Konzepte für mehr Beschäftigung ernsthaft zu verfolgen. Beschäftigungsverhältnisse im Rahmen von Sozialprojekten würden bedeutend dazu beitragen, Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren. Sie begrüße diese Veranstaltung als gute Möglichkeit, Erfahrung im Bereich der innovativen Arbeitsmarktpolitik auszutauschen, so Hostasch.

Arbeitslosigkeit könne nicht als "schicksalshaft" hingestellt werden. Sie sei vielmehr Ergebnis eines massiven wirtschaftlichen und strukturellen Wandels in Europa, so Hostasch. Globalisierung, technische Neuerungen, neue Formen der Arbeitsorganisation und Rationalisierungen führten dazu, daß ein höheres Wirtschaftswachstum nicht automatisch auch ein Mehr an Beschäftigung bedeute. "Unser Bestreben muß daher sein, dieses System der Marktwirtschaft sozial verträglicher zu gestalten und vor allem Maßnahmen zu setzen, die Arbeitslosigkeit beseitigen und neue Arbeitsplätze schaffen."

Ein "Patentrezept", um der Beschäftigungskrise entgegenzuwirken, gebe es nicht, sagte Hostasch: "Es gibt aber Strategien, die sich bereits in der Vergangenheit als erfolgreich erwiesen haben. Und dazugehört auch wesentlich, Beschäftigung in Sozialprojekten und Non-Profit-Organisationen für langzeitarbeitslose Menschen zu fördern." In Österreich seien gemeinnützige und karitative Einrichtungen, Beschäftigungs- und Ausbildungsinitiativen als auch Projekte von Gemeinden und Ländern zu wichtigen Bündnispartnern für die aktive Arbeitsmarktpolitik geworden.

Pro Jahr seien in Österreich ca. 5.000 langzeitarbeitslose Personen in Sozialprojekten beschäftigt. Nahezu zwei Drittel erhielten im Anschluß an die Beschäftigung im Projekt einen Dauerarbeitsplatz. "Das ist im internationalen Vergleich ein hervorragendes Ergebnis, auf das wir stolz sein können", betonte die Sozialministerin. Mit ein Grund für diesen Erfolg sei gewiß die Verknüpfung von "Arbeit und Lernen". Die flankierende berufliche Ausbildung bzw. Höherqualifizierung während der Beschäftigung sei es, die einerseits das Selbstbewußtsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhöhe und andererseits dem vorhandenen Bedarf in der Wirtschaft entspreche.

Sozialministerin Hostasch traf im Rahmen dieser Veranstaltung auch mit dem ungarischen Arbeitsminister Peter Kiss zusammen, um Fragen der bilateralen Zusammenarbeit und konkrete Projekte zu erörtern.

(Ende)
Aussender: Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Ansprechpartner: Dr. Gisela Kirchler-Lidy, email: gisela.kirchler@bmas.gv.a
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