pts19970408001 Medien/Kommunikation

Ifabo'97: Fast Internet und Internet TV von Alcatel


Wien (pts001/08.04.1997/09:09) Die neuen Möglichkeiten des Internet können ab heute bei der ifabo '97 life ausprobiert werden: erstmals in Österreich sind "Internet TV" und "Fast Internet" zu sehen. Dies wird unter anderem durch die neue Teilnehmerzugangstechnik ADSL1) , geliefert von Alcatel, ermöglicht.

Am Stand der Post & Telekom Austria (PTA) in Halle 25 erhält man einen Vorgeschmack auf die Zukunft: der Empfang eines digitalen Videos über die Kupferleitungen des Telefons. Die Anbindung des Internet TV erfolgt über den Highway 194, dem Access Network der Post an das Internet. Das Fast Internet, das mit seiner extrem schnellen Übertragung der Daten ein völlig neues Internet-Gefühl erlauben wird, ist ebenfalls zu sehen.

Für die Installation des Fast Internets fungierte Alcatel Austria als "Generalunternehmer" und lieferte die ATM2) Netzwerkkomponenten, die ADSL Technik, das Fast Internet und das Internet TV. Dazu hat Alcatel bei der Post einen Videoserver eingerichtet, dessen Festplatte derzeit über eine Kapazität von 160 Gigabyte verfügt, genug um Videofilme mit einem Umfang von 120 bis 150 Stunden abzuspeichern und abzuspielen. Dieser Server kann durch zusätzliche Module noch aufgerüstet werden und ist ATM-fähig, kann also mit dem Breitbandnetz der Post verbunden werden.

Internet wird um bis zu 200 mal schneller

Für die Auffahrt auf den schnellen Info-highway stellt Alcatel die Modemtechnologie ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) zur Verfügung. Mit ADSL-Ausrüstung für die "letzte Meile", die Alcatel weltweit und nun auch in Österreich ausliefert, läßt sich die Datenübertragung extrem beschleunigen. Herkömmliche Modems - Internet-Surfer wissen es - sind extrem langsam. Die Übertragungsrate endet derzeit zumeist bei 28,8 Kilobit pro Sekunde. Mit ADSL hat man den Turboantrieb: Zum Anwender hin beträgt die Übertragungsrate bis zu 7,5 Megabit pro Sekunde, vom Anwender weg etwa hin zum Internet-Provider, bis zu 384 Kilobit pro Sekunde. Der Daten- und Bildtransfer be-schleunigt sich um einen Faktor bis zu 200: Eine komplexe Internet-Seite mit hoch-auflösenden Farbgrafiken auf den Bildschirm zu bekommen, dauert damit nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde. Digitales Video in Echtzeit über die Telefonleitung ist damit Realität geworden.

Die unterschiedlichen Übertragungsraten (daher auch die Bezeichnung "asymmetric") - upstream langsamer als downstream - haben ihren Sinn. Meist ist die Datenmenge, die der Anwender wegschickt, wesentlich geringer als die, die er empfängt. Um die ADSL-Technik anwenden zu können, braucht man einen PC oder einen Fernseher, der mit einem Zusatzgerät (Settop Box) hochgerüstet wird - und ein ADSL-Modem sowie entsprechende Vorrichtungen in den Wählämtern der Post. Zusätzlich eignet sich die ADSL-Zugangstechnik auch für andere Multimedia-Dienste.

Die Post startet derzeit gemeinsam mit Alcatel einen ersten Feldversuch mit rund 100 ADSL-Teilnehmern, dem weitere 1000 Anschlüsse in der zweiten Hälfte dieses Jahres folgen sollen. Damit wird die "Fast Internet" Lösung für ganz Österreich Realität. Das ATM-fähige Glasfaser Backbone-Postnetz wird mit dem Internet-Protokoll betrieben werden. Dadurch lassen sich auf dem österreichischen Teil des Internets erstmals auch Videodaten in Echtzeit und Full Screen Technologie über das Internet übertragen. Im Glasfasernetz lassen sich Sprache, Daten und bewegte Bilder mit einer Geschwindigkeit von 2,5 Gigabit pro Sekunde transportieren. Ein ideales Medium also für alle Multimedia-Dienste und das Fast Internet.

ADSL-Zugangstechnik nutzt die Kupferleitungen

Die ADSL Technik bedient sich der vorhandenen Kupferleitungen des Telefons. Während man im Internet surft oder ein Video ansieht, kann man über dieselbe Telefonleitung sogar noch ein Fax senden oder ein Gespräch führen. Denn ein Telefongespräch nutzt nicht einmal ein Prozent der Kapazität der zweipaarigen Kupferleitung. Welches Potential hier für die Post drin steckt, liegt auf der Hand: In Österreich bestehen knapp vier Millionen Telefonanschlüsse, die zu 95 Prozent ADSL-fähig sind.

Internet TV auch über das Fernsehen: ORF, PTA und Alcatel ermöglichen das Internet via TV-Gerät im Wohnzimmer.

Alles, was der Konsument dazu braucht, findet er im CyberCafe des ORF in Halle 10 sowie am Stand der PTA in Halle 25: für das Internet-TV braucht man ein Kästchen in Größe eines kleinen Satellitenempfängers, das mit Modem und PC-Funktionen ausgestattet ist und damit jedes Fernsehgerät zum Internet-Bildschirm macht. Das Anklicken der Seiten oder Filme im Internet geschieht entweder über die herkömmliche Fernbedienung oder wahlweise über eine externe Tastatur in A5-Größe, die bequem auf den Fernsehsessel mitgenommen werden kann. Wie eine normale Fernbedienung ist auch die Tastatur über Infrarot mit der Settop-Box, dem Zusatzgerät für den Fernseher, verbunden.

Das marktreife Produkt, das seine Österreichpremiere durch Alcatel auf der ifabo '97 feiert, wird noch vor Weihnachten in den Handel kommen. In der einfachen Version wird es um etwa 5000 Schilling zu haben sein.

Die MultiMedia Factory von Alcatel Austria: ein österreichisches Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Internet Komplettlösungen

Zur Entwicklung von Internet- und Multimedia-Komplettlösungen hat Alcatel Austria vor knapp einem Dreivierteljahr in Wien Strebersdorf seine MultiMedia Factory eingerichtet. Sie ist mittlerweile zu einem Kompetenzzentrum für Multimedia-Entwicklungen im weltweiten Alcatel Konzern geworden. Im Rahmen der MultiMedia Factory fungiert Alcatel als Netzwerklieferant, Systemintegrator sowie Anwendungsentwickler und tritt bei Projekten als Generalunternehmer auf. Partner von Alcatel in der MultiMedia Factory sind Oracle, nCube und Sequent.

In den Anfängen der MultiMedia Factory konzentrierte man sich auf die Entwicklung von Video-On-Demand-Lösungen. Mittlerweile ist die "Factory" die marktführende Plattform für professionelle multimediale Internet-Projekte in Österreich geworden.

Das auf Internet zugeschnittene Angebot der MultiMedia Factory:

· Consulting
· Internet-Anwendungsentwicklung
· Projektmanagement
· Bereitstellung der Infrastruktur
- Multimedia Web Server
- Netzsimulation (Server-Netz-Endgerät)
- Media Lab Entwicklungsumgebung
- Video Encoding
· Systemintegration
· Technischer Betrieb und Outsourcing

1) ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) ist eine Weiterentwicklung von HDSL zur Erhöhung der übertragbaren Datenmenge (1,5 bis 7,5 Mbit/s), um zum Beispiel interaktive Multimediaservices wie "Video auf Abruf" über das Kupfernetz der Post zu ermöglichen. HDSL steht in der Teilnehmerzugangstechnik (=Access) für "High Bitrate Digital Subscriber Line" und ermöglicht die Übertragung von 2 Mbit/s auf zwei Kupferdoppeladern. Diese Bitrate entspricht einer Datenmenge von 30 Telefongesprächen und kommt bei Distanzen von 4 bis 8 Kilometern ohne Zwischenverstärker aus
2) ATM: Asynchroner Transfermodus; der asynchrone Transfermodus ist der zukünftige Weltstandard für Breitband-ISDN

Rückfragen: Dr. Anton Bum
Alcatel Austria AG
Scheydgasse 41, 1211 Wien
Tel. Nr. 27722-2444
e-mail: anton.bum@aut.alcatel.at

Wien, 8. April 1997

(Ende)
Aussender: Alcatel Austria AG
Ansprechpartner: Dr. Anton Bum , email: e-mail: anton.bum@aut.alcatel
Website: www.alcatel.at/
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