Hostasch: "Gesundheitsreform konsequent umsetzen"

Strukturkommission trat zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen

Wien (pts002/13.03.1997/10:34) Die sogenannte "Strukturkommission" hat sich gestern, Mittwoch, in ihrer ersten Sitzung konstituiert. - "Dieses neue Gremium wird das tragende Element, die Diskussions- und Entscheidungsplattform sowie die Informationsdrehscheibe der Gesundheitsreform auf gesamtösterreichischer Ebene sein", sagte Sozial- und Gesundheitsministerin Lore Hostasch als Vorsitzende der Kommission. In ihrem Referat vor dem Gremium strich Hostasch die Eckpunkte der Gesundheitsreform hervor: Es gelte, das qualitativ hochstehende Gesundheitssystem zu erhalten bzw. dort, wo noch nötig, zu verbessern, um allen eine optimale Versorgung zu gewährleisten, sagte die Ministerin: "Gleichzeitig müssen wir die Finanzierbarkeit einer optimalen Gesundheitsversorgung sicherstellen."

Als "ersten, zentralen Schritt" bei der Reform des Gesundheitswesens bezeichnete Hostasch die Einführung des Systems der leistungsorientierten Krankenhausfinanzierung mit Anfang dieses Jahres. Bis zum Jahr 2000 sollen jedoch weitere Reformmaßnahmen gesetzt werden.

Als wesentliche Punkte dieser Reformschritte gelten:

* Die Einführung des leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierungs-systems (LKF) umfaßt vorerst lediglich die Finanzierung von Leistungen des stationären Bereichs. Ziel ist es, dieses System unter Berücksichtigung aller Gesundheitsbereiche weiterzuentwickeln.

* Ein österreichweiter Gesundheitsplan - bestehend aus dem bereits vorliegendem Krankenanstaltenplan einschließlich des Großgeräteplanes, einem Spitalsambulanzplan, einem Niederlassungsplan für Kassenvertragsärzte, einem Pflegebereichsplan und einem Rehabilitationsplan - soll erarbeitet werden.

* Als Grundlage zur Beobachtung, Analyse und Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitssystems soll eine einheitliche Dokumentation im Gesundheitswesen sichergestellt werden.

* Neun Landeskommissionen und Landesfonds sollen zur Finanzierung der Krankenanstalten und zur Umsetzung des LKF-Systems eingerichtet werden, um landesspezifische Erfordernisse bei den einzelnen Schritten mitberücksichtigen zu können.

Hostasch gab darüber hinaus bekannt, daß die Vorbereitungsarbeiten zum Projekt "Modellkrankenhaus" beginnen. Ziel dieses Projektes sei, so Hostasch, Modelle zur Qualitätssicherung und Gesundheitsförderung in Krankenhäusern systematisch zu entwickeln.

Die "Strukturkommission" setzt sich aus Vertretern des Bundes und der Länder, des Hauptverbandes der Österreichischen Sozialversicherungsträger, des Gemeindebundes und des Städtebundes sowie einem von der Österreichischen Bischofskonferenz und des Evangelischen Oberkirchenrates nominierten Vertreters zusammen. Insgesamt gehören der Kommission 25 Mitglieder an.

Aussender:	Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Ansprechpartner:	Dr. Gisela Kirchler-Lidy, email: gisela.kirchler@bmas.gv.a
Website:	www.bmags.gv.at/