pte20100421001 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

CO2-Bilanz: Konzerne schießen Zulieferer ab

Wenig Gefahrenstoffe und Energieeinsparung als Auswahlkriterien


Unternehmen sollten auf eigene CO2-Bilanz achten (Foto: pixelio.de, RainerSturm)
Unternehmen sollten auf eigene CO2-Bilanz achten (Foto: pixelio.de, RainerSturm)

Wien/Ehekirchen (pte001/21.04.2010/06:00) Unternehmen, die sich künftig nicht aktiv für eine Verbesserung der eigenen CO2-Reduktion einsetzen, werden für Industriekunden langfristig unattraktiv und bleiben auf der Strecke. So erwarten einige weltweit agierende Konzerne bereits heute schon von ihren Zulieferern, dass sie entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasen implementieren. Wie die Unternehmensberatung A.T. Kearney http://atkearney.com festgestellt hat, wird dieser Aspekt zunehmend ein wichtiges Auswahlkriterium für die Zusammenarbeit mit Zulieferbetrieben.

Noch viel Nachholbedarf

"Trotz oder gerade wegen der Wirtschaftskrise zeigt sich generell der Trend zu Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Auftragsvergabe an Unternehmen", sagt Unternehmensberater Gerhard A. Kluge http://bsu-kluge.de im Gespräch mit pressetext. Dem Experten nach ist es insbesondere für Zulieferbetriebe des produzierenden Gewerbes wichtig, Gefahrenstoffe zu vermeiden und Energie beim Herstellungsprozess einzusparen. Obwohl die Lage besser geworden ist, attestiert A.T. Kearney vielen Unternehmen großen Nachholbedarf.

Erhobenen Daten für den zweiten Jahresbericht des Supply Chain Programms der Non-Profit-Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) https://cdproject.net nach werden sich künftig mehr als die Hälfte der international führenden Konzerne gegen Zulieferer entscheiden, wenn diese ihre CO2-Reduktion nicht verbessern. Zu den Mitgliedern des Supply Chain Programms zählen globale Unternehmen wie Dell, Juniper Networks, National Grid, PepsiCo und Reckitt Benickiser. Diese halten Zulieferer dazu an, im Zuge des Programms die Daten offenzulegen.

CO2-Thema erreicht Vorstandsebene

Die 44 Mitglieder des CDP-Programms sind in ihren spezifischen Branchen Vorreiter für das CO2-Managament und stellen entsprechende Anforderungen an ihre Lieferanten. Die Zahlen verdeutlichen die gegenwärtigen Trends. 91 Prozent der Mitgliedsunternehmen verfügen über einen Verantwortlichen für den Klimaschutz auf Vorstandsebene. Fast genauso viele Firmen haben ein Programm zur Reduktion klimaschädlicher Emissionen oder des Energieverbrauchs gestartet. "Bei hohem Kostendruck ist dies jedoch schwierig", so Kluge gegenüber pressetext.

Der Bericht macht deutlich, dass immer mehr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren dem Klimaschutz dreimal mehr Bedeutung zumessen als traditionellen Aspekten der Beschaffung. Nicht verwunderlich also, wenn manche Unternehmen schon jetzt von ihren Lieferanten eine Reduzierung der Treibhausgase als geschäftliches Kernthema verlangen. Trotz der Forderung ist es für rund 80 Prozent der Unternehmen schwierig, eine Emissionsmessung in der eigenen Lieferkette umzusetzen. Langfristig können CO2-Reduktionen auch massiv Kosten einsparen.

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