pte20100202024 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Österreichische Elektrobranche trotzt der Krise

Deutschland sieht langer Durststrecke entgegen


Flachbild-TV-Geräte waren der Renner (Foto: Sony)
Flachbild-TV-Geräte waren der Renner (Foto: Sony)

Wien/Berlin (pte024/02.02.2010/12:50) Die österreichische Elektrobranche hat sich 2009 trotz weltweiter Krise mehr als behauptet. "Die Konsumentennachfrage für unsere Geräte hat nicht nachgelassen, im Gegenteil. Bei vielen Produktgruppen merken wir nach wie vor ein gesteigertes Kundeninteresse", so der Obmann des Bundesgremiums des Elektrohandels in der Wirtschaftskammer Österreich, Wolfgang Krejcik. Die Branche erreichte 2009 einen Umsatz von ca. 3,9 Mrd. Euro. Das ist eine Steigerung von zwei Prozent zum überaus starken Jahr 2008, in dem es wegen Fußball-EM oder etwa Digitalisierung schon eine sehr hohe Nachfrage gegeben hat.

Krejcik ortet auch im aktuellen Jahr eine ungebrochene Nachfrage. "In den letzten Tagen haben wir verkauft wie zu Weihnachten", so Krejcik im Gespräch mit pressetext, der zwei zentrale Gründe für die erfreuliche Entwicklung sieht. Einerseits horte die ältere Generation nicht mehr ihr Geld, da die Zinsen für Spareinlagen derzeit im Keller seien. Andererseits habe die österreichische Bevölkerung einen Aufholbedarf, ältere, energiefressende Haushaltsgeräte gegen neue auszuwechseln.

Flachbild-TV im Mittelpunkt

Bei der Unterhaltungselektronik mit einem Umsatzanteil von rund einer Mrd. Euro stand und steht das Flachbild-TV-Gerät im Mittelpunkt. Bei den großen Haushaltsgeräten (Umsatzanteil etwa 700 Mio. Euro) gibt es einen massiven Trend zu energiesparenden Geräten, was der Branche hier ein Umsatzwachstum von sieben Prozent brachte. Insbesondere bei Waschautomaten und Wäschetrocknern konnte eine prozentuell zweistellige Verbesserung gegenüber 2008 erreicht werden.

Damit steht Österreich ganz im Gegensatz zu Deutschland, wo die Elektrobranche mit einer langen Durststrecke rechnet. Das Niveau von 2008 werde voraussichtlich erst wieder in vier bis sieben Jahren erreicht, teilte der Branchenverband ZVEI mit. Die Auftragseingänge sind im November 2009 zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert geblieben. Im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten hat sich damit die rückläufige Entwicklung im November jedoch deutlich verlangsamt.

Umsatz um 25 Prozent eingebrochen

"Allerdings sind die Auftragseingänge schon im November 2008 um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, sodass die aktuelle Entwicklung vor dem Hintergrund eines bereits niedrigen Ausgangsniveaus zu sehen ist", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Der Umsatz lag im vergangenen November 15 Prozent unter dem Vorjahreswert. Von Januar bis November 2009 ist der Umsatz um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. "Für das gesamte Jahr 2009 rechnen wir deshalb mit einem Rückgang des Branchenumsatzes auf 145 Mrd. Euro nach 182 Mrd. Euro im Jahr 2008. 2010 ist ein leichter Wiederanstieg auf 150 Mrd. Euro zu erwarten", sagte Gontermann.

(Ende)
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