pte20091214019 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Britische Forscher konstruieren Solarrennboot

Team "Tarka" will bei Universitätsweltmeisterschaft reüssieren


Arkansas: Solarboot-Wettbewerb im Juni 2010  (Foto: solarsplash.com)
Arkansas: Solarboot-Wettbewerb im Juni 2010 (Foto: solarsplash.com)

Southampton (pte019/14.12.2009/11:30) Wissenschafter der Universität Southampton http://www.soton.ac.uk haben mit der Entwicklung eines Spezialsolarbootes begonnen. Die Briten werden mit ihrem ausschließlich durch Sonnenkraft betriebenen Leichtbaurennboot am nächstjährigen Solar Splash Event http://www.solarsplash.com , einem der prestigeträchtigsten Wettbewerbe für Konstrukteure von Solarbooten, teilnehmen.

Um das Vorjahresergebnis zu übertreffen, bilden Wissenschafter der Institute für Schiffsbau, Elektronik, Nanotechnologie und Solarenergie das Team "Tarka". Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit soll 2010 ein besonders leichtes und energieeffizientes Solarboot zur Verfügung stehen. Die Ingenieure bringen dafür Solarzellen mit rund 18 Prozent Wirkungsgrad zum Einsatz.

"Das aus Karbon gefertigte Boot wird ein Gesamtgewicht von rund 80 Kilogramm aufweisen, wobei 20 Kilogramm auf den Bootskörper, zehn Kilogramm auf den Motor und je nach Disziplin bis zu 45 Kilogramm auf die Akkubatterie entfallen", sagt Peter Wilson, Projektleiter an der Universität Southampton, gegenüber pressetext. Dabei sei mit einer Maximalleistung von 30 Kilowatt zu rechnen.

Leichtbau ein Muss

"Solarboote müssen möglichst wenig Wasserwiderstand und Gewicht aufweisen, da nicht so viel Antriebskraft zur Verfügung steht wie etwa im Falle von Ottomotoren", meint auch Werner Schäfer, Metallbootsbauer und Geschäftsinhaber von Schäfer Metallverarbeitung http://www.schaefer-mv.de , auf Nachfrage von pressetext.

"Meist kommen Aluminium und glasfaserverstärkte Kunststoffe im Bootsbau zum Einsatz. Karbon bietet sich für die Entwicklung von Solarrennbooten wegen seines geringen Gewichts an", so Schäfer weiter. Seine Verarbeitung sei jedoch aufwendig und entsprechend kostenintensiv. Geschwindigkeiten von herkömmlichen Motorbooten können dennoch nicht erreicht werden, da die Akkumulatoren laut Reglement ein gewisses Gewicht nicht überschreiten dürfen.

Inoffizielle Weltmeisterschaft

"In diesem Jahr gehen wir sehr viel professioneller an die Sache heran. Abgesehen von einem neuen Labor verstärken zahlreiche Experten - so auch für Karbonfasern - unsere Mannschaft", so Wilson weiter. Außerdem suche das Team verstärkt die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Sponsoren, um die Konkurrenzfähigkeit des Bootes weiter steigern zu können.

Nach einer technischen Inspektion zu Beginn befinden die Juroren im Zuge des fünftägigen Events vom 9. bis zum 13. Juni in Fayetteville, Arkansas, in Kategorien wie Geschwindigkeit, Manövrierbarkeit und Ausdauer über das Leistungsvermögen der startenden Boote. Das Team aus der südenglischen Küstenstadt hat im Vorjahr den zehnten Platz erreicht, ohne dafür ein nennenswertes Budget zur Verfügung zu haben. Beispielsweise mussten die Wissenschafter den Elektromotor über eBay erwerben, heißt es auf Science Daily.

Deutschland: Größtes Solarboot der Welt in Entwicklung

Der Fokus deutscher Bootsbauer liegt zurzeit eher auf großen als schnellen Solarbooten. So arbeitet etwa die Kieler Knierim-Werft http://www.knierim-yachtbau.de an einem 31 Meter langen und 60 Tonnen schweren Katamaran. Damit soll erstmals die Umrundung der Welt ausschließlich mit der Kraft der Sonne gelingen. Vier Elektromotoren mit 176 Kilowatt Leistung sind der Kern des Antriebssystems. Diese werden über eine zwölf Tonnen schwere Akkubatterie mit Energie versorgt.

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