pte20090709033 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

Australische Stadt verbannt Plastik-Wasserflaschen

Breite Zustimmung der Bevölkerung - Film "Plastic Planet" kommt ins Kino


Plastikflaschen sorgen für Umweltprobleme (Foto: Mo Freiknecht/pixelio)
Plastikflaschen sorgen für Umweltprobleme (Foto: Mo Freiknecht/pixelio)

Bundanoon/Wien (pte033/09.07.2009/13:40) Mit großer Mehrheit hat die Bevölkerung der australischen Kleinstadt Bundanoon http://www.bundanoon.nsw.au im Bundesstaat New South Wales für ein Verkaufsverbot von Plastikwasserflaschen gestimmt. Damit soll auf den stetig wachsenden Müllberg aufmerksam gemacht werden. Ein solches Verbot gebe es bisher in keiner Stadt der Welt, berichtet ABC-News http://www.abc.net.au .

Für die Herstellung und den Transport der Flaschen sind große Mengen an Energie erforderlich. Die leeren Flaschen enden im Abfall oder werden deponiert, berichtet der Sprecher der Kampagne "Bundy on Tap". Mehr als 350 Bewohner der Stadt hatten im Rathaus für den Vorschlag gestimmt, nachdem eine Getränkefirma auf die Idee kam, ein unterirdisches Wasserreservoir anzuzapfen. "Das Unternehmen hatte die Idee, das Wasser von hier zu nehmen, es nach Sydney zu transportieren und es dort in Flaschen zu füllen, um es wieder hier zu verkaufen", so John Dee, einer der Mitarbeiter der Kampagne. Die lokale Bevölkerung sei über diesen Vorschlag erzürnt gewesen. "Erstmals wurde den Menschen bewusst, welcher Energieaufwand für diesen ganzen Prozess notwendig ist", schildert der Mitarbeiter.

Bei der Abstimmung gab es nur zwei Gegenstimmen - eine von einem Einwohner, die andere von einem Vertreter der Getränkeindustrie. Touristen, die die Stadt besuchen, sollen von dem Verbot nicht betroffen sein. Sie können jedoch wie alle anderen Bewohner bei den Wasserbrunnen auf der Hauptstraße wiederbefüllbare Flaschen bekommen. Die Flaschen werden den Slogan der Kampagne tragen. Breite Unterstützung bekommt die Kampagne auch von den Ladeninhabern in Bundanoon. "Wir glauben auch, dass Bundanoon die weltweit erste Stadt ist, bei der auch Ladenbesitzer bei einer solchen Kampagne mitmachen", meint Dee. In der Zwischenzeit wird die Kampagne auch vom Premierminister des Bundesstaates New South Wales unterstützt. Ab sofort wurde der Einkauf von verpackten Wasser in der Regierung gestoppt und die Mitarbeiter dazu angehalten, Leitungswasser zu trinken.

Auf den weltweit wachsenden Plastikmüllberg macht auch der Filmemacher Werner Boote in seinem neuesten Werk "Plastic Planet" http://www.plastic-planet.at , das Ende September 2009 in die Kinos kommt, aufmerksam. "Plastik ist leichter als Glas. Und ganz offensichtlich weniger zerbrechlich ist es auch", so Boote gegenüber pressetext. "Über die vielen negativen Eigenschaften redet die Plastikindustrie nicht ganz so gerne", weiß der Filmemacher aus eigener Erfahrung. Vor allem das Müllproblem bringe das Image von Kunststoffen in Verruf, gibt ein Vertreter der Plastikindustrie im Film zu und ergänzt dann: "Aber darum muss sich die Gesellschaft kümmern. Die Industrie hat andere Aufgaben."

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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