pte20090327005 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

"Earth Hour": Licht abschalten zur Rettung der Welt

Weltweite Aktion zur Bewußtseinsbildung startet samstags um 20:30 Uhr


"Earth Hour" will nachhaltiges Bewußtsein schaffen (Foto: Earth Hour)

Wien/Frankfurt (pte005/27.03.2009/06:15) Eine Stunde in Dunkelheit soll das Bewusstsein der Welt für den Klimawandel stärken. Das hat sich die Aktion Earth Hour http://www.earthhour.org gesetzt. Wer teilnehmen möchte, dreht am morgigen Samstag ab 20:30 Uhr Ortszeit für eine Stunde lang das Licht ab. Weitere Bedingungen gibt es nicht, da möglichst viele für die zentrale Botschaft der Aktion erreicht werden sollen. "Diese lautet, dass der Klimawandel bekämpft und die globale Erwärmung unter zwei Grad gehalten werden muss", erklärt Franko Petri, Pressesprecher der Naturschutzorganisation WWF http://www.wwf.at , der weltweiten Initiatorin des Events, gegenüber pressetext. Petri betont, dass der minimale erzielbare Stromverbrauch dieser Stunde kein Ziel der Aktion sei. Vielmehr solle im Jahr der Kopenhagener Klimakonferenz das Augenmerk auf die Klimaproblematik gerichtet werden.

Für die Abendstunde ohne künstliche Beleuchtung schlägt Petri vor, bei Kerzenlicht oder in Dunkelheit über die Klimaproblematik nachzudenken. "Diese 60 Minuten, die einer Andacht ähneln, sollen zum Nachdenken anregen, welche Maßnahmen man selbst gegen den Klimawandel setzen will." Car-Sharing, die Anschaffung energieeffizienter Geräte oder eine Reduktion der Flugreisen kämen etwa in Frage. "Außerdem ist es ein guter Anlass, nach Ende der Stunde Glühbirnen durch Energiesparlampen auszuwechseln", so der WWF-Sprecher.

Im dritten Jahr ihres Bestehens hat die Aktion deutlich an Breitenwirkung gewonnen. 3.249 Städte, 88 Länder sowie zahlreiche Organisationen, Firmen und Prominente haben bisher ihre Teilnahme zugesagt. Ziel der Aktion ist es jedoch, die einzelnen Menschen zu erreichen, so Petri. "Berechnungen zufolge werden über eine Mrd. Menschen an der Aktion teilnehmen." Da mehr als drei Mrd. Menschen derzeit noch nicht über elektrisches Licht verfügen, konzentriere sich die Aktion auf die industrialisierte Welt. Das bestätigt eine Weltkarte auf der Aktionshomepage, die in Europa eine besonders hohe Beteiligung von Städten in Skandinavien, den Benelux-Staaten sowie in Süd- und Westeuropa zeigt. Eher bescheiden machen sich die fünf beteiligten Landeshauptstädte Österreichs aus, die bestimmte Sehenswürdigkeiten für eine Stunde lang unbeleuchtet lassen. "Die Bewerbung verlief in jedem Land anders, zudem ist die Teilnahme freiwillig", so Petri.

Noch mehr Zurückhaltung zeigen die deutschen Städte. Christian Plaep, deutscher WWF-Sprecher http://www.wwf.de , begründet dies gegenüber pressetext damit, dass die Aktion mit dem Auftakt der Bonner Klimakonferenz am Folgetag zusammenfalle. "Wir hatten die Wahl zwischen der Bewerbung der großen symbolischen Aktion der Earth Hour, zu deren Zielen wir uns klar bekennen, und der Konzentration auf die erste Klimakonferenz nach Posen, die eine wichtige Vorbereitung für Kopenhagen darstellt." In Deutschland beschränke sich die Aktion daher eher auf den privaten Raum, wenngleich auch vereinzelte Städte ihre Teilnahme bekundet haben. Das Berliner Rathaus, das Bonner Hochhaus "Langer Eugen" sowie die Alsterpromenade in Hamburg werden unter anderem am Samstag ab 20:30 Uhr für eine Stunde dunkel bleiben.

Ban Ki-Moon, Generalsekretär der UNO http://www.un.org , forderte die Welt zuletzt in einer Videobotschaft zur Teilnahme an der Aktion auf, die zur "größten Demonstration öffentlichen Bewusstseins des Klimawandels der Geschichte" zu werden verspreche. Er unterstrich den Ernst der Klimaproblematik sowie die Notwendigkeit, dass bei der Kopenhagener Klimakonferenz im Dezember eine ehrgeizige, faire und effektive Einigung erzielt werde, die zudem wissenschaftlich korrekt sei. Um dies zu unterstreichen, würden sich auch die weltweiten Gebäude der Vereinten Nationen an der Aktion beteiligen, so der UNO-Generalsekretär.

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