pte20080611038 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Wasserlose Waschmaschine spart Energie

Innovatives System schon 2009 serienreif


Zur Freude der Umwelt: Wassersparen ist angesagt (Foto: Markus Wieser/pixelio)
Zur Freude der Umwelt: Wassersparen ist angesagt (Foto: Markus Wieser/pixelio)

Leeds (pte038/11.06.2008/13:55) Ein Forscherteam der University of Leeds hat eine neue Waschmaschine konzipiert, die mit nur einem Glas Wasser pro Waschgang auskommt. Die neue Maschine verbraucht damit nur zwei Prozent der Wassermenge, die eine herkömmliche Waschmaschine für einen Waschgang braucht. Der gesamte Prozess basiert auf wiederverwendbaren Plastikchips, die die Flecken aus der Kleidung saugen. Bereits im kommenden Jahr soll die innovative Erfindung marktreif sein.

"Die wiederverwendbaren Plastikchips ersetzen sozusagen das Wasser", so Robert Rule, Direktor von Xeros http://www.xerosltd.com , dem Unternehmen, das die Technologie vermarktet, im pressetext-Interview. Tausende dieser Plastikgranulat-Chips werden gemeinsam mit der Wäsche, einer Tasse Wasser und Waschmittel geschleudert. Bei dem Vorgang sollen sie der Kleidung die Flecken entziehen und die störenden Partikel absorbieren. Aufgrund ihrer starken Saugkraft können die Chips für bis zu 100 Waschgänge benutzt werden. In Testläufen habe sich das System durchaus bewährt, denn die Erfolge waren gut. "Die meisten herkömmlichen Flecken konnten mit der innovativen Waschmaschine entfernt werden", erklärt Rule. Zur Verbesserung des Systems sei man mit den Waschmittel-Herstellern in Kontakt getreten, um die derzeit am Markt befindlichen Mittel zu verbessern, da ja bei dem neuen System deutlich weniger Wasser verwendet wird.

Neben den gewaltigen Mengen an Wasser, die die innovative Waschmaschine einsparen kann, gibt es noch einen weiteren Vorteil. "Die neue Waschmaschine spart natürlich auch Energie, denn die Wäsche kommt fast vollständig trocken aus der Maschine", erklärt Rule. "Ist ja auch kein Wunder, schließlich ist ja nur eine Tasse Wasser in der Maschine", ergänzt der Firmenchef. Der Einsatz eines Wäschetrockners werde daher überflüssig.

"Wir gehen davon aus, dass die Waschmaschine 2009 in Großbritannien, aber auch in Europa als fertiges Produkt zu kaufen ist." Die Technologie sei gar nichts besonders kompliziert, meint Rule. Daher sei davon auszugehen, dass diese Geräte schon bald für den Endverbraucher weltweit zur Verfügung stehen werden. Äußerlich unterscheidet sich die innovative Waschmaschine von den derzeitig am Markt befindlichen Geräten kaum. "Die Leistung des Verfahrens hat uns selbst erstaunt", meint Stephen Burkinshaw, Professor für Textilchemie an der University of Leeds. Burkinshaw hat das Unternehmen Xeros im Vorjahr gegründet. "Wir haben gezeigt, dass die Methode alle möglichen Verunreinigungen entfernen kann, vom Lippenstift bis zum Kaffeefleck."

Normale Waschmaschinen verbrauchen für einen durchschnittlichen Waschgang rund 35 bis 40 Liter Wasser. Nach Angaben der Umweltorganisation Waterwise http://www.waterwise.org.uk habe die Abwassermenge durch das Wäschewaschen in Großbritannien in den vergangenen 15 Jahren um 23 Prozent zugenommen. Der durchschnittliche britische Haushalt braucht täglich 21 Liter Wasser - das sind 13 Prozent des täglichen Wasserbedarfs - nur zum Wäschewaschen.

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