pte20070214034 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Kein Radio mehr ohne Gesicht

Visualisierung des Mediums schreitet unaufhaltsam voran


Radio im Fernsehen (Foto: Ö3)
Radio im Fernsehen (Foto: Ö3)

Wien (pte034/14.02.2007/13:01) Das Radio kann sich dem Einfluss neuer Medien nicht mehr entziehen. Immer mehr Sender bauen ihr Angebot mit Videos, Webauftritten und TV-Diensten aus. Die Zeit, in der Radio nur mit der Stimme gemacht wurde, ist längst vorbei. Denn die Zukunft verlangt - wie von allen anderen - auch vom Medium Hörfunk eine Weiterentwicklung, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Wettbewerber des Radios bewegen sich nicht mehr nur innerhalb des Mediums, heute müssen sich die einzelnen Sender auch Plattformen wie YouTube und einer Vielzahl von Webradios stellen. Nicht zuletzt die weiterentwickelten technischen Möglichkeiten, die mit iPod, Handy & Co. aufgetaucht sind, leiten das Radio auf neue Vertriebspfade und stoßen die Türen zu einer umfassenden Visualisierung auf.

"Wir machen auf diesem Gebiet schon sehr viel und beschäftigen uns seit langem mit der Visualisierung des Radios", sagt Albert Malli, stellvertretender Programmchef und Leiter des Bereichs Station Operations und Neue Medien beim Hörfunksender Ö3 http://oe3.orf.at , im Gespräch mit pressetext. Heute habe bereits nahezu jedes Gerät, über das Radio empfangen wird, auch ein Display und über eben dieses Display müsse man den Leuten auch etwas zeigen, so Malli. "Es geht aber nicht darum, Radio einfach abzufilmen. Wir möchten den Menschen Zusatzangebote liefern, die über das normale Programm hinausgehen." Über Satellitenfernsehen kann man den populären Radiosender bereits als eigenen TV-Kanal konsumieren. "Wir zeigen hier zum Beispiel zu jedem laufenden Song das CD-Cover und blenden ein, wie lange ein Titel noch dauert", erklärt Malli gegenüber pressetext.

Natürlich müsse auch darauf geachtet werden, das Radio als solches nicht zu entmystifizieren. Das Medium lebe zum Teil gerade davon, dass nicht alles zu sehen ist und manches im Verborgenen bleibt. Der Web-Auftritt des Senders trägt mit einer Spy-Cam, die das Studio zeigt, in dem die Moderatoren sitzen und arbeiten, aber vermutlich gerade dazu bei. Doch laut Malli sei die Hauptzielgruppe nach wie vor der Hörer am Radiogerät und die wenigen Klicks auf die Web-Kamera, die es bereits seit fast zehn Jahren gibt, würden jedenfalls an der Arbeitsweise beim Sender nichts ändern. "Unsere Moderatoren fühlen sich nicht davon beeinflusst und kleiden sich deswegen auch nicht anders oder benehmen sich anders als früher", so Malli.

In Zukunft wird wohl kaum ein Radiosender daran vorbeikommen, auch visuelle Inhalte und den Nutzern damit einen Reihe an Zusatzdiensten anzubieten. "An Visual Radio führt kein Weg vorbei. Ziel ist es, jedes Gerät mit Farbdisplay auch als bebilderten Verbreitungskanal zu nutzen", erklärt der Radiofachmann. Videos für TV und Handy sind bei Ö3 derzeit vor allem grafisch aufgebaut und bieten Zusatzinfos wie Songtitel-Einblendung und Album-Cover. Auf der Homepage werden aber auch ganze Konzerte live als Video übertragen oder kurze Clips, die von Redakteuren bei Events vor Ort gedreht wurden, online gestellt.

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