pte20060721013 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Fettarmes Schweinefleisch enthält weniger Spurenelemente

Nährwerttabellen müssen aktualisiert werden


Durch Neuzüchtungen ärmer an Spurenelementen (Foto: fbn-dummerstorf.de)
Durch Neuzüchtungen ärmer an Spurenelementen (Foto: fbn-dummerstorf.de)

Dummerstorf (pte013/21.07.2006/11:15) In den letzten 15 Jahren wurden durch züchterische Maßnahmen und gezielte Fütterung immer fettärmere und damit fleischreichere Schlachttiere produziert. Ob sich bei dieser Entwicklung auch der Gehalt an Spurenelementen verändert hat, untersuchten Wissenschaftler des Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) http://www.fbn-dummerstorf.de . Sie stellten dabei eine Veränderung in der Fleischzusammensetzung fest, die Nährwerttabellen müssen daher aktualisiert werden. Zukünftig wollen die Wissenschaftler des FBN die Ursachen des Spurenelementgehalts sowie der Fettsäurezusammensetzung im Fleisch von Schwein und Rindern untersuchen.

"Korrekte Informationen in Nachschlagewerke sind kaum möglich, es sind lediglich näherungsweise Angaben", erklärt Karin Nürnberg vom Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) im Gespräch mit pressetext. Die Zusammensetzung der Fette, Mineralstoffe und Vitamine wird beeinflusst durch Alter, Rasse, Geschlecht, Fütterung und welche Art von Nutztier es ist, so Nürnberg. Wenn man eine genaue Information über die Nährwerte haben möchte, müsse von jedem Fleisch zuvor eine Analyse durchgeführt werden.

Insgesamt wurden über 80 Muskelproben typischer deutscher Schweinerassen wie der Deutschen Landrasse, Deutsches Edelschwein, Deutsche Pietrain und Kreuzungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die gemessenen Eisengehalte im Frischfleisch 60 bis 65 Prozent unterhalb der Werte liegen, die in den Nährwerttabellen angegeben sind. Bei Zink und Selen sind die Werte 40 Prozent unterhalb der Angaben in den Nährwerttabellen. Lediglich die Angaben für Kupfer stimmen noch überein. Es müssen nun alle Einflussfaktoren für die reduzierte Fettzusammensetzung erforscht werden, erläutert Nürnberg.

Die Ernährungsgewohnheit hat sich in den letzten Jahren nicht geändert. Pro Kopf werden allein in Deutschland 60 Kilogramm Fleisch jährlich verbraucht. Ernährungswissenschaftler empfehlen rund 35 Prozent Fleisch pro Woche in den Speiseplan zu integrieren. Wichtig sei die hohe Variabilität auf dem Ernährungsplan. Die Slogans 'Fleisch ist fett' und 'Tierische Fette sind schlecht' sind nicht korrekt, so Nürnberg. Fleisch ist in den letzten Jahren zum diätischen Lebensmittel geworden. Ein Schnitzel hat unter ein Prozent Fett, dies entspricht den veränderten Verbraucherwünschen, erklärt Nürnberg weiter.

Fleisch trägt bis zu einem Drittel zur Eisenversorgung der Bevölkerung bei. Schweinefleisch ist außerdem Lieferant für eine Reihe von Vitaminen wie Vitamin A, B, D und E sowie wichtiger Spurenelemente wie Eisen, Zink, Selen und Kupfer. Selen ist dabei eine wichtige Komponente von Proteinen, die bei der Krankheitsabwehr eine Rolle spielen. Die Angaben in den Nährwerttabellen sind mehr als 15 Jahre alt, sie sind Grundlage für die Berechnung von gültigen Ernährungsempfehlungen, sollten aber nun aktualisiert werden, so Nürnberg abschließend.

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Aussender: pressetext.deutschland
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