pte20050824013 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Zu wenig Kabeljau in der Nordsee

Experten bestätigen triste Situation des Speisefisches


Hamburg (pte013/24.08.2005/11:23) Das Urteil über die Kabeljau-Bestände in der Nordsee fällt schlecht aus: Trotz der Bemühungen einen Wiederaufbau der Populationen zu erreichen, können Experten wie Gerd Hubold vom Institut für Seefischerei der Bundesforschungsanstalt in Hamburg http://www.bfa-fish.de/ish/ish-d keine Entwarnung geben. Die Bestände des einst so häufig vorkommenden Fisches bleiben gering.

Mit zwei Forschungsschiffen und zwölf Dauerbeobachtungsstellen ausgestattet, ist das Urteil über die Fischbestände Ernst zu nehmen. Seit 1987 werden die Fischgründe in der Nordsee beobachtet. Von Interesse sind für die Wissenschaftler jedoch nicht nur die Auswirkungen der kommerziellen Fischerei, sondern auch jene der Klimaveränderungen. Obwohl keine Erholung der Kabeljau-Bestände erkennbar war, sind nach Angaben von Hubold andere Fisch- und Krustentierarten in großen Mengen vorhanden. In einem Gebiet vor der Küste Schottlands wurden etwa größere Fänge von Schellfischen und Stintdorschen verzeichnet.

Veränderungen aufgrund klimatischer Bedingungen, konnten die Wissenschaftler in der Deutschen Bucht ausmachen. Dort wurde eine rasante Zunahme an Krustentieren festgestellt: Krebse, Schwimmkrabben -auch jene, die sonst in wärmeren Gewässern heimisch sind - und Taschenkrebse waren in großer Zahl vorhanden. Trotz der intensiven Befischung von Taschenkrebsen, ist die Zahl der Tiere immer noch groß. Zudem stellten die Forscher fest, dass diese Art immer weiter in flachere und in Küstengewässer vordringt.

Offensichtlich hat die Zunahme der Wasserqualität in den Flüssen auch zu einer Veränderung der Fischpopulationen geführt. Die Finte, ein geschützter Fisch, der in Flüssen laicht, wurde in marinen Bereichen als häufig vorkommender Fisch klassifiziert. Nach Angaben von Hubold konnten die Wissenschaftler bei den Seevögel-Beständen keine negativen Auswirkungen feststellen.

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