pte20050618005 Sport/Events, Kultur/Lifestyle

Luftgitarre: Kult-Bewegung vor der Expansion

Aficinados blicken auf eine über 2.000 Jahre alte Tradition zurück


AAAA
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Wien (pte005/18.06.2005/09:35) In Wien findet heute, Samstag, die Österreich-Ausscheidung der heimischen Luftgitarren-Meisterschaft statt. Aus allen Bundesländern kämpfen Vertreter um das WM-Ticket ins finnische Oulu Ende August. Die Bewegung an sich, die in Österreich mit der Gründung der "All Austrian Airguitar Association" (AAAA) http://www.airguitar.at im Jahr 2001 institutionalisiert wurde, gibt es mittlerweile an die 2.050 Jahre, meint Micky Klemsch von der AAAA im Gespräch mit pressetext. So soll bereits Julius Caesar in der Schlacht von Thapsus 46 v. Chr. die Luftgitarre gespielt haben. Eine Caesar-Statue im norditalienischen Civitale würde dies dokumentieren, so die Analyse des Laien-Historikers. Die kämpfende Horde sei damals überrascht gewesen und habe anstatt weiterzukämpfen den "Imperator" beim Luftgitarren-Spiel beobachtet. Hier beginnt der Entstehungsmythos der Bewegung, der gerne mit einem Augenzwinkern weitererzählt wird, wie so vieles in der Welt der Luftgitarren-Aficinados.

Seit den Anfängen bei Cäsar hat die Luftgitarre eine weite Verbreitung gefunden. In Österreich bewährte sich laut Klemsch dieses Instrument während der Ölkrise, als sich die Menschen das normale Spielen auf der E-Gitarre nicht mehr leisten konnten. Angefangen haben die Luftgitarren-Aficinados bei kleineren Veranstaltungen wie Geburtstagen und bei Familienfeiern. Dieses Jahr, vier Jahre nach Gründung der AAAA, fand bereits eine der Ausscheidungen für die WM in Finnland beim Musikfestival Aerodrome statt. Mit Jim Beam konnte 2005 für die Bewerbe in Österreich auch ein finanzkräftiger Sponsor gefunden werden. Nächstes Jahr will der Whiskey-Hersteller diese Promotion intensivieren. Weitere Sponsoren sollen folgen, hofft Klemsch.

Die Zielgruppe der Luftgitarren-Spieler sei zudem in Österreich größer als vermutet, weil nahezu alle Österreicherinnen und Österreicher mit der Luftgitarre spielen. Ihnen müsse nur Mut gegeben werden, sich zu outen. Das will die AAAA auch erreichen. Denn der Vorteil beim Spielen mit einer Luftgitarre sei, dass sich dabei niemand verspielen kann und es immer gut klingt. Bei den Shows haben die Teilnehmer auch die Chance, für eine kurze Zeit ein Star auf der Bühne zu sein. Viele würden dies nützen und sich sehr gut in Szene setzen. Diesen Unterhaltungswert haben auch Medien schon bemerkt. Bereits im Jahr 2002 berichtete die BBC im Rahmen einer Wien-Dokumentation über die österreichische Luftgitarren-Szene.

Im Großen und Ganzen geht es beim Luftgitarre spielen um Spaß und Unterhaltung. Zumindest sei das der AAAA sehr wichtig. Bei der alljährlichen WM in Finnland, wohin die AAAA jährlich 1.000 Euro an Lizenzgebühren entrichtet, ist mittlerweile doch sehr viel Ernst mit im Spiel. Vor zehn Jahren hat dort alles Rahmen eines Musik- und Filmfestivals angefangen. Die Finnen hätten jedoch bald festgestellt, dass damit viel Geld verdient werden kann. Klemsch mutmaßt auch, dass die Finnen planen, den gesamten WM-Event an die USA zu verkaufen, da dort das Thema "Airguitar" sehr populär sei.

Für die nahe Zukunft verfolgt Klemsch durchaus ehrgeizige Pläne. Noch in diesem Jahr werde der Luftgitarren-Weltmeister zum ersten Mal aus der Alpenrepublik kommen. Neben dem Spaß-Faktor sollen mit der Luftgitarre aber auch Inhalte der Friedensbewegung transportiert werden. Deshalb wünscht sich Klemsch den Frieden für den Nahen Osten und vielleicht auch einen neuen Präsidenten in den USA.

(Ende)
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