pte20010219016 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Zwei Salzburger kaufen ausgedienten Atombunker

"Festung" soll in Zukunft Serverfarmen oder Kunstschätze beherbergen


Privat
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Thalgau (pte016/19.02.2001/11:03) Zwei Thalgauer Unternehmer haben einen ausgedienten Atombunker des Bundes im Kolomannsberg/Thalgau (Bild) erworben. Nun suchen die beiden Interessenten, die die "Festung" als Hochsicherheitstrakt für Server oder Kunstgegenstände nutzen wollen. Der Bunker - jahrelang ein "Staatsgeheimnis" - war bis vor zehn Jahren als Datenzentrum des Bundes und Bodenstation für die militärische Luftraumüberwachung genutzt worden. Seit der Übersiedelung in den Bunker bei St. Johann im Pongau steht die Anlage leer.

"Wir haben den Bunker Ende des Jahres von der Bundesgebäudeverwaltung gekauft", bestätigt Rudolf Winkler, einer der beiden Käufer, im Gespräch mit pressetext.austria. Preis wollte er keinen nennen, Die katastrophensichere Liegenschaft ist 2.700 m2 groß, der Rauminhalt beträgt 18.000 m3. Zum Bunker gehören auch noch eine eigene Wasserversorgung, ein 320 m2 großes Nebengebäude mit direktem Zugang und ein Verwaltungsgebäude. Der Eingang ist nicht leicht zu finden, doch über eine geräumte Straße nur etwa 15 Minuten von der Autobahn entfernt.

Winkler will seinen Atombunker nun Interessenten oder Partnern als "Festung für Wissen bzw. wertvollen, nicht wiederbeschaffbaren Kulturgüter" anpreisen. Dabei kann er sich vorstellen, dass Server- oder Speicherfarmen von IT-Dienstleistern untergebracht werden oder aber Kunstgegenstände auf Dauer sicher gelagert werden: "Egal ob jemand den Bunker kaufen oder mieten möchte, ich bin für alle Gespräche offen". Die Anlage werde zwar seit drei Jahren nicht mehr genutzt, doch seien sowohl Strom- als auch Kommunikationsleitungen vorhanden. Alle Anfragen bezüglich des Bunkers werden unter der E-Mail-Adresse bunker010@hotmail.com entgegen genommen.

Sollten sich keine Interessenten finden, denkt Winkler auch daran, den Bunker zu fluten, um ein Tauchzentrum betreiben zu können. Wie pressetext.austria bereits berichtete, denkt der Bund auch daran, Teile des Atombunkers in St. Johann als krisensichere Infrastruktur IT-Unternehmen anzubieten. Siehe pte-Meldung http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=000831049 Aufgrund der heiklen, sicherheitstechnischen Gegebenheiten wie die strenge Zutrittskontrolle dürfte das Vorhaben aber wieder eingeschlafen sein.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Anita Staudacher
Tel.: +43-1-81140-309
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