pts20220613007 Medizin/Wellness, Sport/Events

Mit COPD und 30 Prozent Luftvolumen auf das höchste Bürogebäude Österreichs

myCOPD-Challenge-Initiator Eberhard Jordan plant, über 1620 Stufen den DC-Tower zu erklimmen.


Wien (pts007/13.06.2022/10:25)

Anlässlich des Welt-COPD-Tages 2022 am 16.11.2022 ist es wieder soweit, die nächste myCOPD-Challenge wartet. Für das Jahr 2022 hat sich der Künstler und COPD-Aktivist Eberhard Jordan vorgenommen, die 1.620 Stufen des DC Tower 1 in Wien - mit 250 Metern Höhe das höchste Bürogebäude Österreichs - zu erklimmen. Und das, obwohl COPD ohne medizinische und therapeutische Begleitung zu extremer Atemnot und zum Tod führt.

Nach den erfolgreichen Aufstiegen auf den Stephansdom 2018, den Donauturm 2019 und den Millennium Tower 2021 mit seinen 843 Stufen will es Eberhard Jordan erneut wissen und hat sich nun die doppelte Stufenanzahl vorgenommen. Der DC Tower 1 - das Eingangstor der Donau City - wurde im Jahr 2014 eröffnet. Herausragend ist das Gebäude auch in ökologischer Hinsicht, es verfügt beispielsweise über ein Regenwassermanagement und wird mit Ökostrom betrieben.

Voller Respekt und guter Dinge

Die Höhe des Gebäudes zeigt bei Eberhard Jordan Wirkung. "Ich habe Respekt, aber das ist logisch, wenn man vor diesem gigantischen Bauwerk steht und realisiert, was man sich da vorgenommen hat", so Jordan. "Aber ich bin schon am Trainieren, und bald fangen wir auch mit dem Stiegensteigen an - also bin ich guter Dinge. Für den 16.11. wünsche ich mir einfach einen guten Aufstieg und einen schönen Event mit möglichst viel medialer Aufmerksamkeit für den aktiven Umgang mit COPD."

Bergisel Schanze als Ziel in Tirol

Mit dabei sind wie in den vergangenen Jahren auch COPD-Erkrankte aus Tirol, die in Innsbruck die Bergisel Schanze erklimmen werden. Einer ihrer prominenten Unterstützer ist Franz Xaver Gruber, Präsident des Dachverbands der Tiroler Selbsthilfevereine und -gruppen im Gesundheits- und Sozialbereich: "Die myCOPD-Challenge setzt ein Zeichen dafür, was auch mit der Krankheit COPD möglich ist. Und sie unterstreicht, wie wichtig die Prävention aber auch die Unterstützung und Motivation für die Patienten ist. Ich freue mich deshalb, diese wichtige Initiative unterstützen zu dürfen."

Verantwortlich dafür, dass die Tiroler COPD-Erkrankten die Bergisel Schanze erklimmen können, ist Dr. Christoph Puelacher, Lungenfacharzt und Leiter der Reha Innsbruck. Er betont den vielfältigen Nutzen einer professionellen Rehabilitation: "In der modernen Therapie der COPD gibt es neben dem medikamentösen Ansatz einen mindestens genauso wichtigen, wenn nicht noch effektiveren Teil der Medizin - die professionelle Rehabilitation. Dabei werden Ausdauer-, Kraft-, Koordinations- und insbesondere Atemmuskeltraining durch Profis vermittelt. Durch die damit verbundene, verbesserte Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben werden Episoden von Schwermut vermieden oder rasch besser. Emotionale Tiefs werden nachhaltiger überwunden und der Antrieb steigt. Das Training im Rahmen der Reha fördert zudem den Muskelaufbau, die Knochendichte verbessert sich. Verdauungsbeschwerden nehmen ab und Müdigkeit und Erschöpfung treten weniger häufig auf. Außerdem wird der Umgang mit der Nikotinsucht durch professionelle Hilfe unterstützt und damit der Weg in eine rauchfreie Zukunft zumindest vorbereitet."

Lebensinhalt statt "krank sein"

Für Eberhard Jordan, den Initiator der COPD-Challenge, war im Jahr 2014 allerdings noch alles anders. Da konnte er - zuvor ein starker Raucher - aufgrund seiner COPD-Erkrankung gerade einmal in Begleitung seiner Kinder und Freunde um den Häuserblock gehen. Als einer von ca. 400.000 Patienten in Österreich hat sich Jordan aber nicht mit der unheilbaren chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) abgefunden, die mittlerweile die dritthäufigste Todesursache weltweit ist.

Seither hat Eberhard Jordan mit dem Rauchen aufgehört und zeigt, dass mit richtiger Ernährung, Bewegung und Training sowie einer regelmäßigen medizinischen Betreuung ein aktives, gutes Leben möglich ist - als COPD-Blogger (https://mycopd-blog.com ), als Initiator der Awareness Kampagne myCOPD-Challenge und als Autor des Buchs "Hoch hinaus mit COPD" (Humbold Verlag), in dem er seinen "Werdegang" zurück in ein reichhaltiges Leben erzählt.

Leistungswunder als Signalwirkung für alle Betroffenen

Hinter diesen Erfolgen steht ein Team, das Eberhard Jordan seit Jahren begleitet und unterstützt. Dazu Dr. Milos Petrovic, begleitender Arzt der "myCOPD-Challenge" in Wien: "Jeder COPD-Patient ist anders, man kann und soll deshalb nicht erwarten, dass jeder so eine Challenge schafft. Wichtig ist aber das Signal, dass mit Motivation, richtiger Therapie und regelmäßigem Training eine deutliche Besserung der Beschwerdesymptomatik eines jeden Patienten erzielt werden kann. Eberhard Jordan ist das beste Beispiel dafür, dass selbst mit geringem Lungenvolumen Leistungswunder möglich sind."

Ventile in der Lunge als Booster

Verantwortlich dafür ist auch, dass Eberhard Jordan Glück hatte und seine Lunge für die Implantierung von Ventilen geeignet war. Dazu Prim. Dr. Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf: "Um das Volumen der funktionsuntüchtigen Lunge zu vermindern und so den gesünderen Abschnitten mehr Atemluft zukommen zu lassen, steht mit der Ventilimplantation eine minimal-invasive Behandlungsmethode des Lungenemphysems zur Verfügung. Das Volumen der krankhaften Lunge verkleinert sich und die gesünderen Teile der Lunge können sich wieder voll ausdehnen. Die Atmung wird verbessert und die Leistungsfähigkeit nimmt zu."

Regelmäßiges Training gibt Kraft

Eberhard Jordan trainiert zurzeit zwei bis drei Mal pro Woche ca. drei Stunden und wird dieses Pensum im Zuge des Projektes kontinuierlich steigern und um Stiegensteigen, Radfahren und Wandern ergänzen. "Wichtig ist auch, dass die Ernährung zu dem Programm passt, denn man verbraucht schon ganz schön viele Kalorien. Bei mir sind 3.000 bis 3.400 Kalorien am Tag empfohlen und das muss man erst mal schaffen", so Jordan.

Martin Gütlbauer ist Jordans Stütze beim Training. Der Therapeut in der Therme Wien Oberlaa hätte bei den ersten Trainings im Jahr 2017 nicht gedacht, dass sich daraus eine solche Erfolgsgeschichte entwickeln würde. Gütlbauer erinnert sich: "Dass es mehr als eine einmalige Geschichte wurde, habe ich mir damals nicht gedacht. Jetzt, wo ich Eberhard Jordan ein bisschen besser kenne, glaube ich aber, dass der DC Tower nicht die letzte Challenge sein wird."

Weiterführende Links:
https://www.mycopd-challenge.com - Website zur myCOPD-Challenge
https://mycopd-blog.com - myCOPD-Blog



(Ende)
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