pte20120901003 Medien/Kommunikation, Tourismus/Reisen

9/11: Kanadische Stadt entdeckt sich neu

TV-Doku zeigt positive Seite des Schicksalstages


Gander/Wien (pte003/01.09.2012/06:10) Die meisten Menschen wissen noch immer genau, wo sie sich zum Zeitpunkt der Attentate auf das World Trade Center am 11. September 2001 aufgehalten haben. Besonders trifft dies auf jene zu, die an diesem Tag als Flugzeugpassagiere Kurs auf die USA nahmen und an der Ostküste Kanadas landen mussten. Der auf SERVUS TV ausgestrahlte Dokumentarfilm "9/11 - Gestrandet bei Freunden" http://win.gs/S50jsd widmet sich dieser Gruppe sowie der Kleinstadt Gander in Neufundland, die sich ihrer angenommen hat.

Traurigkeit und Glückstränen

39 Großraumjets mit rund 7.000 Passagieren landeten am 11. September aufgrund der Sperre des US-Luftraums in Gander. Sie blieben fünf Tage und wurden von der Bevölkerung liebevoll aufgenommen und versorgt. Stoff genug für einen Film, erzählt Werner Boote http://wernerboote.com im Interview mit pressetext. "9/11 verbindet man immer nur mit dem Bösen im Menschen. Dieser Film zeigt wahnsinnig berührende Geschichten, die Traurigkeit und Glückstränen zugleich hervorrufen. Selbst am schwärzesten Tag ist immer noch Nächstenliebe vorhanden und wird gelebt", so der Filmemacher.

Die Idee zum Film geht auf Wolfgang Weitlaner zurück, der auch die Interviewdrehs begleitete. "Bei einer Recherche über Flugzeuge machte mich der Name 'Gander/Halifax' eines Lufthansa-Airbus stutzig, den die Fluglinie zur Anerkennung der Leistung dieser Stadt am 11. September gewählt hatte", berichtet der Journalist. Zwei betroffene Passagiere aus Österreich, Johannes Luxner und Andreas Pils, konnten ausfindig gemacht werden, mit denen das Filmteam zehn Jahre später auf Spurensuche vor Ort ging. Auch Werner Baldessarini, ehmaliger Chef des Modelabels Hugo Boss, kommt als einer der gestrandeten Passagiere im Film zu Wort.

Wendepunkt für Stadt und Passagiere

Ganders Flughafen war nach seiner Eröffnung 1938 der größte und bis Ende der 1950er-Jahre auch einer der verkehrsreichsten Terminals der Welt, zumal alle Transatlantik-Flüge hier zum Tanken zwischenlanden mussten. Ab dem Aufkommen der Düsenflugzeuge versank die heute 10.000 Einwohner zählende Stadt in den Dornröschenschlaf, hat sich mit 9/11 jedoch neu definiert, sagt Boote. "Alle Bewohner haben die Ereignisse mit den gestrandeten Passagieren verinnerlicht. Die internationale Anerkennung hat ihr Bewusstsein verändert - und Aufwind verliehen."

Doch auch die gestrandeten Passagieren prägte die unverhoffte Zwischenlandung tief. Der Film erzählt etwa die Geschichte vom amerikanisch-britischen Paar Diane und Nick Marson, die sich an dem Schicksalstag kennengelernt und ein Jahr später geheiratet haben. "Wir haben sie in ihrem Heim in Texas besucht und sind mit ihnen zur Zehn-Jahres-Gedenkveranstaltung nach Gander gereist", berichtet Boote. Viele der Reisenden halten noch immer den Kontakt mit Bewohnern jener Stadt aufrecht, die sie einst in Gemeindesälen und Schulen untergebracht und warmherzig verköstigt hat.

TV-Tipp: "9/11 - Gestrandet bei Freunden" - Sendetermin: Sonntag, 9. September, 20.15 Uhr (Wiederholung am Dienstag, 11. September, 17.05 Uhr) auf SERVUS-TV http://www.servustv.com

(Ende)
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