pts20040511010 Medizin/Wellness, Bildung/Karriere

Die Wirkung von Kurzpausen am Arbeitsplatz

Literaturrecherche zu Auswirkungen auf Arbeitsbewältigung und Zufriedenheit


Wien (pts010/11.05.2004/09:25) Pausen am Arbeitsplatz sind wichtig. Sie steigern die Leistungsfähigkeit und halten gesund. Eine aktuelle Literaturrecherche bringt Klarheit darüber, wie Pausen gestaltet sein müssen, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. Insgesamt wurden 22 relevante Studien und Fachbeiträge berücksichtigt.

Durchgeführt wurde die Recherche von Worklab, einer der größten arbeitsmedizinischen Einrichtungen Österreichs. Die Ergebnisse der Studie belegen unsere Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis , sieht sich die arbeitspsychologische Leiterin Dr. Theresia Gabriel in ihrer täglichen Erfahrung bestätigt.

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Um Arbeitsbelastungen auszugleichen, müssen in den Arbeitsverlauf Erholzeiten in Form von Pausen eingeplant werden. Nur auf diese Weise kann der durch Ermüdung eintretende Verlust an Leistungsfähigkeit, v.a. Abnahme der Konzentration, ausgeglichen werden. Auch kann Ermüdung schon im Vorfeld durch ein zweckmäßiges Pausensystem vorgebeugt werden.

  • Unstrukturierte und "getarnte" Pausen zeigen einen geringeren Erholungseffekt als organisierte Pausen (sinnvoll und gezielt geplant). Selbstgewählte Pausen erfolgen nämlich in der Regel zu spät, seltener und länger als günstig (Richter & Hacker, 1998; Ulich, 1998).

  • Entgegen der Befürchtung mancher Betriebe stellen die Pausen keinen realen Zeitverlust dar, da die Arbeit aufgrund geringerer Ermüdung in schnellerem Tempo erfolgt (Richter & Hacker, 1998; Ulich, 1998).

  • Allerdings müssen Arbeits- und Erholungszeit im richtigen Verhältnis zueinander stehen: Die Erholung - ähnlich der Ermüdung - nimmt nicht linear zu, sondern findet besonders zu Beginn einer Pause statt und nimmt mit zunehmender Zeitdauer der Pause ab, d.h. die ersten Abschnitte einer Erholungsphase sind erholungswirksamer als die späteren (Schmidtke, 1993; Ulich, 1998).

    Wesentliche Eckpunkte rund um Pausengestaltung sind weiters:

  • Mehrere kurze Pausen sind effektiver als wenige längere Pausen gleicher Gesamtlänge (Ulich, 1998).

  • Zu lange Pausen erschweren das Zurückfinden in den Arbeitsprozess.

  • Insgesamt ist eine individualisierte, auf die spezifische Beanspruchungssituation abgestimmte Arbeitszeit- und Pausenregelung anzustreben (Franke, 1998).

  • Pausen mit aktiver Entspannung haben einen höheren Erholungswert als passive Pausen (Allmer, 1996 und Richter & Hacker, 1998.
  • Von besonderem Interesse war dieses Ergebnis für die Firma Comesa, die vor kurzem einen "Pausenmanager" auf den Markt gebracht haben. Dieser schlägt den Arbeitenden Pausen vor und führt mit Biofeedbackunterstützung in wenigen Minuten zu wirkungsvoller Entspannung. Bei der Produktentwicklung von iSense haben wir mit vielen ExpertInnen darüber gesprochen, wie das Programm aufgebaut sein soll. Diese Studie bestätigt die integrierte Pausengestaltung, meint Mag. Haymo Polzer, Projektleiter der Firma Comesa.

    iSense erinnert, ohne lästig zu werden. Es unterstützt konkret bei der Umsetzung und die Vielzahl an Übungen sorgen für Abwechslung, bestätigt auch Mag. Gerhard Klicka, Geschäftsführer von worklab.

    Den gesamte Recherche finden Sie auf http://www.worklab.at und http://www.isense.at .

    (Ende)
    Aussender: pts - Presseinformation (A)
    Ansprechpartner: Mag. Angela Wittmann
    Tel.: +43-1-25046-184
    E-Mail: awittmann@comesa.at
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