pts20220401014 Bildung/Karriere, Medizin/Wellness

Kunsttherapie - ein anerkannter Gesundheitsberuf

Therapie auf Augenhöhe


Österreich (pts014/01.04.2022/09:30)

Wir wissen aus vielen Jahren praktischer Arbeit in Kliniken und REHA, dass Kunst als Ausdrucksmittel nach traumatischen Erlebnissen wesentlich zur psychischen Entlastung beitragen kann. Denn Erfahrungen bleiben als Bilder in Erinnerung und steuern unsere Emotionalität. Schon Sigmund Freud war davon überzeugt, dass die "Deutung der Traumbilder der Königsweg zur Kenntnis des Unbewussten im Seelenleben" ist. Die Sprache selbst lebt ja von den Bildern, die sie in den Köpfen der Zuhörenden erzeugt. Das Essentielle der Kunsttherapie ist der Blick auf die Ressourcen der Menschen und nicht auf deren Mankos.

Kunst als Kommunikationsmittel

In der Kunsttherapie werden KlientInnen von speziell ausgebildeten Dipl. KunsttherapeutInnen dazu angeleitet, sich in Bildern auszudrücken. So können aufgestaute Gefühle, Ängste und traumatische Erinnerungen verarbeitet werden. Kunsttherapie zwingt nicht zur Sprache. Vielmehr steht die Freude am kreativen Schaffungsprozess im Vordergrund. Auf nonverbalem Weg werden Konflikte ausgedrückt, positive Gefühle erfahrbar gemacht und durch verbale Reflexion neue Lösungswege erarbeitet. Kunsttherapie erfasst die Seele der Menschen in ihrer Ganzheit.

In welchen Situationen macht Kunsttherapie Sinn?

Durch ihre handlungs- und erlebnisorientierten Methoden wirkt Kunsttherapie bei gesunden Menschen im präventiven Bereich und bei kranken Menschen im klinischen Bereich. Kunsttherapie kann helfen, Spannungszustände abzubauen, Freude wieder zu empfinden, Hoffnung durch Erinnerung an vergessene Ich-Kräfte zu schöpfen. Die Sichtbarmachung von möglichen neuen Lebensperspektiven wirkt sich positiv auf die Genesung allgemein aus.

Kunsttherapie stellt in einer multilinguistischen, multikulturellen Gesellschaft, wie wir sie in Österreich vorfinden, besonders bei Flucht, Migration und Integration eine innovative Form der therapeutischen Begleitung auf Augenhöhe dar und darf als Therapie der Zukunft gesehen werden.

Kinder und Jugendliche bevorzugen von sich aus die Sprache der Bilder. So lassen sich sehr gute Erfolge bei der Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen, von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen und bei Entwicklungsstörungen erzielen.

Erwachsene erhalten Hilfe durch Kunsttherapie vor allem bei Mehrfachbelastungen, wie zum Beispiel bei Burnout und Burnout-Gefährdung, bei Trauma-, Gewalt- und Missbrauchserfahrung, bei Panikattacken und Angstzuständen und allgemein bei der Persönlichkeitsentfaltung.

Kunsttherapie wird schon lange im institutionellen und im klinischen Bereich in der Behindertenarbeit, bei Multiple-Sklerose, Demenz, in der Psychiatrie und natürlich im REHA-Bereich eingesetzt.

Problemlage

Die Kunsttherapie bemüht sich seit 2003 aktiv um die Anerkennung als Gesundheitsberuf in Österreich. Als psychodynamische Aktivtherapie stellt sie eine wichtige Ergänzung zur Psychotherapie (Gesprächstherapie) dar. Nicht zu verwechseln mit Ergotherapie, die rein auf die Aktivierung körperbezogener Fähigkeiten spezialisiert ist. Derzeit steht Kunsttherapie allerdings nur einer zahlenden Klientel zur Verfügung.

Für Dipl. KunsttherapeutInnen im ÖBKT-Berufsverband für Kunsttherapie steht Qualitätssicherung an oberster Stelle um unsere KlientInnen bestmöglich zu begleiten.

Kontakt:
ÖBKT-Österreichischer Berufsverband für Kunsttherapie
E-Mail: office@institut-kunsttherapie.at
Tel.: 0699 19418148
Weiterführende Informationen: http://www.berufsverbandkunsttherapie.com ; http://www.ikt.or.at ; http://www.kukis.at

(Ende)
Aussender: ÖBKT/IKT-Institut und Berufsverband für Kunsttherapie in Österreich
Ansprechpartner: Edith Sandhofer-Malli
Tel.: +43 699 19418148
E-Mail: office@institut-kunsttherapie.at
Website: www.ikt.or.at
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