Robotergreifer aus Langusten-Exoskeletten
Natürliche Gelenke von EPFL-Wissenschaftlern übertreffen die künstlich hergestellten deutlich
![]() |
Revolutionäre Hightech-Greifer aus zwei Langusten-Exoskeletten (Foto: epfl.ch) |
Lausanne (pte019/09.12.2025/11:30)
Forscher der Ingenieurschule der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben einen bioinspirierten experimentellen Robotermanipulator entwickelt, der auch Original-Biobauteile hat - und zwar ein Paar Exoskelette aus Langustenschalen. Die Kombination biologischer Elemente mit synthetischen Komponenten habe nicht nur ein erhebliches Potenzial für die Verbesserung der Robotik, sondern unterstütze auch nachhaltige Technologiesysteme.
Schnell und hohes Drehmoment
Forschungsleiterin Josie Hughes und ihr Team haben drei Roboteranwendungen realisiert, bei denen die Exoskelette von Langusten mit synthetischen Komponenten verstärkt und erweitert worden sind: einen Manipulator, der Objekte mit einem Gewicht von bis zu 500 Gramm handhaben kann, einen Greifer, der sich verbiegen und verschiedene Objekte zu greifen imstande ist, und einen Schwimmroboter.
Der Expertin nach bieten Hightech-Exoskelette wie diese ein Gleichgewicht zwischen Steifigkeit und Flexibilität. Dadurch, so Hughes weiter, könnten sich ihre Segmente unabhängig voneinander bewegen. Diese Eigenschaften ermöglichten den Tieren schnelle Bewegungen mit hohem Drehmoment im Wasser, könnten aber auch für die Robotik sehr nützlich sein.
Vom Textmarker bis zur Tomate
Um die Eigenschaften des Langusten-Exoskeletts zu verbessern und zu verstärken, haben die Ingenieure ein Elastomer eingebaut, damit jedes seiner Segmente mithilfe von zugefügten Motoren beweglich ist. Schließlich überzog das Team das Exoskelett mit einer Silikonbeschichtung, um es zu verstärken und Abnutzung zu verhindern.
Die Wissenschaftler kombinierten letztlich zwei dieser Exoskelette zu einem Greiferpaar, das eine Vielzahl von Objekten unterschiedlicher Größe und Form packen kann, vom Textmarker bis hin zur Tomate, ohne die teilweise empfindlichen Objekte zu zerdrücken. Und einen Schwimmroboter statteten die Forscher mit Flossen auf der Basis von Langusten-Exoskeletten aus, die sich nach dem Vorbild von Fischen bewegen.
Unabhängig vom EPFL-Projekt erfreut sich die Bionik breitem Forschungsinteresse. Schnell und wendig wie eine Hummel ist auch ein neuer Mikroroboter des Massachusetts Institute of Technology, der ihn zum idealen Werkzeug für die Suche nach Vermissten, etwa nach Erdbeben, macht. Selbst herabfallende Trümmer sind kein Problem. Tempo und Beschleunigung sind im Vergleich zu den bisher am besten fliegenden Mikrorobotern der Entwickler um 450 Prozent respektive 250 Prozent höher, wie pressetext berichtete.
(Ende)
| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


