Forscher sagen Kondensstreifen den Kampf an
Klimafolgen der Luftfahrt deutlich reduzierbar - Computersimulation zeigt bereits erste Erfolge
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Kondensstreifen: Forscher wollen das Problem lösen (Foto: pixabay.com, schauhi) |
Albany/Manchester (pte004/09.12.2025/06:15)
Die Luftfahrt trägt mit 3,5 Prozent zur Klimaveränderung bei. 57 Prozent davon gehen zulasten der Kondensstreifen. Forscher der Manchester Metropolitan University und Fangqun Yu von der University at Albany glauben diese 57 Prozent deutlich verringern zu können. In einer Computersimulation hat er es bereits bewiesen.
Ziel größere Eispartikel
Kondensstreifen lösen sich oft erst nach Stunden auf. Sie bremsen die Abstrahlung von Wärme in den Weltraum, halten allerdings auch die infrarotstrahlen der Sonne ab. Resultierend wirken sie allerdings erderwärmend. Der Wassergehalt in den Abgasen gefriert in der eisigen Luft, durch die die Flugzeuge fliegen, zu winzigen Eispartikeln. Diese bilden Kondensstreifen. Yu will die Abgase mit Partikeln anreichern, die die Eisbildung fördern.
Die Wirkung etwa von Silberiodid- und Bismuttriiodid-Partikeln ist wichtig: An ihnen kristallisiert der Wasserdampf und es entstehen dickere Eispartikel - nicht zuletzt, weil die Eisbildung früher als üblich geschieht, wenn der Dampf also noch nicht ganz abgekühlt ist. Das wiederum führt zu größeren Eispartikeln, die, anders als die winzigen Teilchen, die die Kondensstreifen bilden und oft stundenlang in der dünnen Luft schweben, durch die Schwerkraft Richtung Erde beschleunigt werden. Die Kondensstreifen lösen sich also weit früher als üblich auf.
Bislang giftig und ätzend
Yu und sein Team haben ein Aerosol- und Kondensstreifen-Mikrophysik-Modell zur Anwendung gebracht, um am Computer zu simulieren, was in den Sekunden mit dem Abgasstrahl nach dem Verlassen des Triebwerks geschieht. Es zeigte sich, dass sich die Zahl der Kristalle bis zu 50 Mal verringerte. Entsprechend größer war ihre Masse.
Silberiodid ist für Wasserpflanzen giftig, Bismuttriiodid wirkt ätzend, etwa auf Augen. "Doch die Menge an Eiskeimen, die eingesetzt werden müssen, ist sehr gering. Daher ist die Menge, die den Boden erreicht, vernachlässigbar. Dennoch müssen wir genauer untersuchen, wie diese Partikel Wolkenbildung und den Niederschlag beeinflussen und welche Folgen sie sonst noch haben könnten", so Yo. Das Konzept ist in "ACS ES&T Air" nachzulesen.
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