pte20250625011 in Forschung

"MasSpec Pen" entlarvt Opioid-Konsumenten

Probenahme dauert dank neuem Hightech-Stift der Johns Hopkins University nur drei Sekunden


Probenahme mit dem neuen Opioid-Nachweisgerät
Probenahme mit dem neuen Opioid-Nachweisgerät "MasSpec Pen" (Foto: William Clarke, jhu.edu)

Baltimore/Houston (pte011/25.06.2025/11:30)

Forscher der Johns Hopkins University um William Clarke haben mit dem "MasSpec Pen" einen Hightech-Stift zum sekundenschnellen Nachweis bekannter Opioide wie Fentanyl, Morphin und Oxycodon entwickelt. Hierzu muss nur ein Tropfen eines Wasser-Ethanol-Gemischs auf die Haut des Verdächtigen geträufelt werden. Dieser entzieht der Haut Moleküle, die typisch sind für Konsumenten von Opioiden. Nach drei Sekunden saugt der Stift den jetzt möglicherweise angereicherten Tropfen wieder auf. In einem mobilen Massenspektrometer kann er dann analysiert werden. Das Ergebnis liegt nach wenigen Minuten vor.

Einfachste Bedienbarkeit

Bisher muss der Verdächtige eine Blut-, Speichel- oder Urinprobe abgeben, damit sein Konsum von Opioiden nachgewiesen oder widerlegt werden kann. Das ist wegen der aufwendigen Probenvorbereitung deutlich zeitaufwendiger und benötigt im Fall der Blutprobe eine Fachkraft. Den Stift kann dagegen jeder bedienen, und wenn kein mobiles Massenspektrometer zur Hand ist, lässt sich die damit gezogene Probe in ein Labor bringen, um dort analysiert zu werden, heißt es.

Das Verfahren beschleunigt auch die Behandlung von Menschen, die an einer Überdosis zu sterben drohen, und die Diagnose bei denen, die einen Entzug in einer Spezialklinik benötigen. "Der Zugriff auf diese Informationen in Echtzeit könnte eine frühzeitigere Intervention bei Patienten ermöglichen", bestätigt Clarke.

Besser als Speichelprobe

Nach erfolgreichen Proof-of-Concept-Demonstrationen an Hautstellen von Menschen hat das Team den MasSpec Pen am Arm oder an der Hand von acht Teilnehmern getestet, von denen bekannt war, dass sie Fentanyl und Hydromorphon konsumiert hatten. Fentanyl konnte mit dieser Technik sehr zuverlässig nachgewiesen werden. Lediglich der Nachweis in Urinproben war zuverlässiger, während das Opioid in Speichelproben oft unentdeckt bleib.

Das könnte daran liegen, dass die Proben aufbereitet werden müssen, ehe sie im Massenspektrometer untersucht werden. Der Tropfen, den der MasSpec Pen einsammelt, lässt sich dagegen direkt analysieren. Die Lizenz hat das texanische Unternehmen MS Pen Technologies erworben, um das Verfahren zu kommerzialisieren.

(Ende)
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