pte20220119002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Zweite Immunreaktion bekämpft Coronavirus

Neue Erkenntnisse der Universität Lund - Sie schützt auch vor Infektionen mit den Mutationen


Infektionsmediziner Pontus Nordenfelt (links) und Wael Bahnan (Foto: lunduniversity.lu.se)
Infektionsmediziner Pontus Nordenfelt (links) und Wael Bahnan (Foto: lunduniversity.lu.se)

Lund (pte002/19.01.2022/06:05)

Auch nicht-neutralisierende Antikörper können für den Schutz vor COVID-19 wichtig sein, wie Forscher der Universität Lund http://lunduniversity.lu.se herausgefunden haben. "Wenn sich diese These erhärten lässt, könnten wir einen breiteren Schutz erreichen als bisher angenommen, was uns weniger anfällig gegen Mutationen des Coronavirus macht", sagt Infektionsmediziner und Studienleiter Pontus Nordenfelt.

Coronaviren werden abgekapselt

Nordenfelt und sein Team haben untersucht, wie das Immunsystem das Virus auch mittels Phagozytose, der Fähigkeit, Fremdpartikel aufzunehmen, bei COVID-19-Patienten bekämpft. Phagozytose ist eine Art Reinigungsmechanismus, bei dem die Akteure des Immunsystems potenzielle Bedrohungen wie Bakterien oder Viren ins Visier nehmen und sie umhüllen, sodass sie keinen Schaden mehr anrichten können. Das gelingt dem Immunsystem besonders gut, wenn der Schadstoff, in diesem Fall das Coronavirus, durch einen Antikörper markiert wird.

"Wir haben beobachtet, dass viele der Antikörper, die sich als Reaktion auf COVID-19 entwickeln, opsonisierend sind, das heißt, sie signalisieren dem Immunsystem, sich das Unheil bringende Virus zu schnappen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese nicht-neutralisierenden Antikörper, solange sie opsonisieren können, auch in der Lage sind, eine wirksame Reaktion auf das Virus zu liefern", betont Nordenfelt. Unterstützt werden die Ergebnisse durch Experimente an Mäusen, bei denen die nicht neutralisierenden Antikörper die Tiere vor einer COVID-19-Infektion schützten.

Zu viel hilft weniger oder gar nicht

Überraschenderweise wird die maximale Opsonisierung bereits bei relativ niedrigen Antikörperspiegeln erreicht. Wenn dieser erhöht wurde, verringerte sich der positive Effekt. "Grundsätzlich gilt: Wenn man eine zu hohe Dosis gibt, bekommt man nicht die schützende Wirkung", sagt Nordenfelts Kollege Wael Bahnan, ebenfalls Infektionsmediziner in Lund. "Es sieht so aus, als passiere irgendetwas mit dem Spike-Protein, mit dem sich das Corona-Virus an Körperzellen andockt, um sie zu infizieren", meint Bahnan. Das führe dazu, dass das Immunsystem das Virus durch Phagozytose neutralisiert.

(Ende)
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