pte20210806003 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Chinas Internet-Trolle attackieren den Westen

Bericht des Centre for Information Resilience enthüllt verdächtiges Netzwerk gefälschter Profile


So werden Chinas Kritiker in Karikaturen lächerlich gemacht (Bild: info-res.org)
So werden Chinas Kritiker in Karikaturen lächerlich gemacht (Bild: info-res.org)

London/Washington (pte003/06.08.2021/06:05)

Über ein Netzwerk von mehr als 350 gefälschten Social-Media-Profilen werden Informationen verbreitet, die China in einem guten Licht erscheinen lassen. Gleichzeitig werden diejenigen diskreditiert, die als Gegner der chinesischen Regierung gelten, so eine neue Studie.

Ziel ist es, den Westen zu delegitimieren und Chinas Einfluss und Image im Ausland zu stärken, heißt es in dem Bericht des Centre for Information Resilience https://www.info-res.org/ (CIR) in London und Washington, eine unabhängige Institution, die sich der Identifizierung, Bekämpfung und Aufdeckung von Einflussnahmen im Internet widmet.

[b]Karikaturen sollen China-Kritiker diffamieren[/b]

Die Studie, die mit der britischen Rundfunkanstalt BBC https://www.bbc.co.uk/ geteilt wurde, ergab, dass das Netzwerk unter anderem schrille Karikaturen verbreitete, die unter anderem den im Exil lebenden chinesischen Tycoon Guo Wengui zeigen, einen ausgesprochenen Kritiker Chinas. Andere sind die chinesische Virologin Li-Meng Yan, die sagt, der Corona-Virus stamme aus einem Labor der chinesischen Regierung, und Steve Bannon, ehemaliger politischer Stratege des einstigen US-Präsidenten Donald Trump. Alle wurden beschuldigt, ihrerseits Desinformationen zu verbreiten, einschließlich falscher Informationen über die Covid-19-Pandemie.

[b]Mit KI generierte Profilbilder[/b]

Einige der Konten - verteilt auf Twitter, Facebook, Instagram und YouTube - verwenden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz generierte Profilbilder. Es gibt zwar keine konkreten Beweise dafür, dass das Netzwerk mit der chinesischen Regierung verbunden ist, aber laut CIR ähnelt es pro-chinesischen Netzwerken, die zuvor von Twitter und Facebook gelöscht wurden.

[b]Im Visier sind vor allem die USA[/b]

Ein Großteil der vom Netzwerk geteilten Inhalte konzentriert sich auf die USA und insbesondere auf umstrittene Themen wie Waffengesetze und Rassenpolitik. Eines der Narrative (Erzählung, die so geartet ist, dass Leser im Sinne des Erzählers beeinflusst werden), die vom Netzwerk vorangetrieben werden, stellt die USA als Menschenrechtsverletzer das. Als Beispiele dienen der Mord an George Floyd sowie die angebliche Diskriminierung von Asiaten.

[b]Leugnen von Menschenrechtsverletzungen[/b]

Einige Berichte leugnen Menschenrechtsverletzungen in der chinesischen Region Xinjiang, in der die Regierung angeblich mindestens eine Million Muslime gegen ihren Willen festhält, und nennen die Anschuldigungen „Lügen, die von den Vereinigten Staaten und dem Westen erfunden wurden".

(Ende)
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