pte20210308019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

USA: Klinische Studien reflektieren Rassismus

Schwarze Patienten bleiben bei wissenschaftlichen Erhebungen deutlich unterrepräsentiert


Farbige Frau: Hautfarbe bleibt Grund für Diskrimierung (Foto: pixabay.de/Pexels)
Farbige Frau: Hautfarbe bleibt Grund für Diskrimierung (Foto: pixabay.de/Pexels)

New York City (pte019/08.03.2021/12:30)

 Für den Vorgang der Medikamentenzulassung in den USA haben Forscher klinische Studie auf Orte außerhalb des Landes ausgeweitet. Eine Studie der Icahn School of Medicine at Mount Sinai https://icahn.mssm.edukommt jetzt zu dem Ergebnis, dass dieser Trend bei Krebs die Rassenungleichheit bei der Rekrutierung von Patienten für klinische Studien verstärken könnte. Ohne angemessene Vertretung in klinischen Studien ist es jedoch schwierig zu beurteilen, ob ein Medikament für alle Populationen sicher und wirksam sein wird.

Unglücklicherweise waren schwarze Personen historisch in klinischen Studien zu Medikamenten gegen Krebs nur gering vertreten. Ihre Einbeziehung hat in den vergangenen Jahren weiter abgenommen. Die Globalisierung der Rekrutierung der Teilnehmer an klinischen Studien dürfte bei diesem Trend eine Rolle spielen. Um die Kosten zu verringern und die Rekrutierung der Teilnehmer zu beschleunigen, wurden vermehrt klinische Zentren außerhalb den USA beteiligt. 

[b]Eindeutiger Trend[/b]

Das Forscherteam unter der Leitung von Matthew Galsky und Serena Tharakan analysierte die demografischen Informationen von 21 klinischen Studien zu Krebs, die bei der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zwischen 2015 und 2018 zu einer Zulassung führten. Klinische Studien, die vorwiegend außerhalb der USA durchgeführt wurden, rekrutierten deutlich weniger wahrscheinlich schwarze Teilnehmer als amerikanische Studien. Durchschnittlich rekrutierten globale Studien weniger als die Hälfte des Anteils an schwarzen Patienten als Studien, die vorwiegend im Land durchgeführt worden waren. 

Von den 21 klinischen Studien, die 18 Medikamentenzulassungen durch die FDA unterstützten bei denen Rasse und Standortdaten zur Verfügung standen, wurden 64 Prozent der Patienten außerhalb der USA rekrutiert. Auf schwarze Patienten entfielen dabei durchschnittlich nur 3,2 Prozent der Anwerbung. Laut Tharakan gab es bereits eine Reihe von Studien, die Faktoren wie den Zugang zur Gesundheitsversorgung, Voreingenommenheiten von Ärzten und den sozioökonomischen Status untersucht haben. Diese Faktoren können zu einer Unterrepräsentation von schwarzen Patienten beitragen. „Unsere Studie ist unseres Wissens nach jedoch die erste, die quantitativ zeigt, dass bei Krebs die Globalisierung der klinischen Studien in den USA auch eine treibende Kraft bei den Rassenunterschieden im Zulassungsprozess von Medikamenten sein dürften. Die Forschungsergebnisse wurden in „Cancer" veröffentlicht. 

(Ende)
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