pte20210120001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Oberflächen-Elektrostimulation gegen Zittern

Wissenschaftler der Universität Würzburg arbeiten an Behandlung des essenziellen Tremors


Ruhige Hand: Forscher arbeiten an Zitter-Therapie (Foto: pixabay.de, cm_dasilva)
Ruhige Hand: Forscher arbeiten an Zitter-Therapie (Foto: pixabay.de, cm_dasilva)

Würzburg (pte001/20.01.2021/06:00) Eine nicht-invasive Stimulation mit Oberflächenelektroden reduziert bei Patienten mit essenziellem Tremor die Intensität des rhythmischen Händezitterns. Zu dem Schluss kommen Forscher vom Universitätsklinikum Würzburg http://ukw.de . "Mittels eines Beschleunigungssensors, eines sogenannten Accelerometers, messen wir diese Bewegungen am Mittelfinger des Probanden", so Studienautor Sebastian Schreglmann.

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In Abhängigkeit von diesen Messungen haben die Experten das Gehirn mit minimalem Wechselstrom stimuliert. Dazu dienten Klebeelektroden, die auf der Kopfhaut über dem Kleinhirn und an der Stirn platziert wurden. Es zeigte sich, dass bei der Mehrzahl der Patienten das Zittern während der randomisiert wiederholten, 30 Sekunden dauernden Stimulation zurückging oder gänzlich aufhörte. "Entscheidend für den Effekt ist die Phase der Stimulation. Wir konnten sehen, dass es - angepasst an die Schwingungsphase des Zitterns - pro Patient eine ideale Phase für die wirksamste Stimulation gibt", berichtet Schreglmann.

Zur Steuerung der Echtzeit-Stimulation haben die Experten eine neue mathematische Methode entwickelt, um die Anpassung an das variable Zittern zu ermöglichen. Der Algorithmus sei so elegant, dass für seine Anwendung nur eine vergleichsweise geringe Rechenleistung nötig ist. "Für die Vision eines nicht-invasiven Hirnschrittmachers ist dies ein wesentlicher Punkt - dadurch könnte ein kleiner, zum Beispiel am Gürtel zu tragender Controller zur Steuerung ausreichen", so Schreglmann. Die Anwendung des Algorithmus sei auch bei anderen Erkrankungen, die auf fehlgeleiteter rhythmischer Aktivität im Gehirn basieren, vorstellbar.

(Ende)
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