pte20200617012 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Angeblich schonende Insektizide töten Bienen

Transform und Sivanto in Tests untersucht- Lebensdauer verkürzt sich mit Verzögerung


Versuchsanordnung zur Wirkung von Insektiziden (Foto: oregonstate.edu)
Versuchsanordnung zur Wirkung von Insektiziden (Foto: oregonstate.edu)

Corvallis (pte012/17.06.2020/13:39) Die für Bienen als ungefährlich geltenden Insektizide Sulfoxaflor (Transform) und Flupyradifuron (Sivanto) verkürzen das Leben der Honigbienen, sagen Agrarwissenschaftler der Oregon State University http://oregonstate.edu . Das geschieht, wenn die Insekten zusätzlichem Stress ausgesetzt sind, etwa durch die gefürchtete Varroa-Milbe, Viren oder mangelhafter Ernährung. Gearbeitet wurde mit drei jeweils 150-köpfigen Bienengruppen aus gesundem Bestand.

Tod bereits nach sechs Stunden

Den Experten nach handelt es sich um subletale Wirkungen, die erstmals in einer Studie untersucht wurden. Darunter sind Schädigungen zu verstehen, die nicht sofort zum Tod führen, aber die normalen Aktivitäten der Bienen beeinträchtigen. Das habe negative Folgen für die Bestäubung und damit für den Ertrag vieler landwirtschaftlicher Produkte.

Im Fall von Transform wird das Leben der Bienen stark verkürzt, sagt Priyadarshini Chakrabarti Basu. Die Mehrheit der Bienen, die Transform direkt ausgesetzt waren, starben binnen sechs Stunden. Die normale Lebensdauer liegt bei fünf bis sechs Wochen. Bei seinen Tests habe er die Gebrauchsanweisung für den Einsatz auf den Feldern genau eingehalten. Er fordere aber nicht, dass die Mittel vom Markt genommen werden. "Wir schlagen vor, dass auf den Etiketten zusätzliche Informationen gegeben werden. Und dass weitere Studien gemacht werden."

Blühende Pflanzen nicht behandeln

Die Insektizide werden eingesetzt, um Blattläuse, Zwergzikaden und Weiße Fliegen zu bekämpfen. Einige der so behandelten Pflanzen locken jedoch Bienen an. Daher sagen die Hersteller, dass die Präparate nicht eingesetzt werden dürfen, wenn die Pflanzen blühen. Selbst wenn sich die Farmer daran halten, können Bienen gefährdet werden, weil die Insektizide beim Sprühen auch abseits des eigentlichen Ziels landen könnten, gibt Co-Autor Ramesh Sagili zu bedenken.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|