ptp20200409012 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Castell-Bank erwartet erneutes Testen der März-Tiefstände in den nächsten Wochen


Würzburg (ptp012/09.04.2020/10:00) Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden wohl eine der schlimmsten Rezessionen der Weltwirtschaft seit dem zweiten Weltkrieg nach sich ziehen. Bisweilen ist es völlig unklar, wie das Endgame gegen den Virus gewonnen werden kann und die sukzessive Wiederherstellung von "Normalität" in den betroffenen Ländern aussehen wird.

Der freie Fall der Märkte im März wurde durch die beispiellosen Rettungspakete der Staaten und der Notenbanken erst einmal gestoppt, doch ist davon auszugehen, dass die Märkte die Tiefstände vom März nochmals testen werden. "Auch in der letzten großen Krise, der Finanzkrise, haben wir eine zweite Ausverkaufsrunde gesehen. Die Bewertung an den Aktienmärkten scheint daher zu optimistisch angesichts des zu erwartenden konjunkturellen Einbruchs", sagt Dr. Hammerschmitt.

"Die Aktienmärkte preisen aktuell eine eher V-förmige Erholung ein, die unserer Meinung nach aber zu optimistisch ist", erklärt Dr. Achim Hammerschmitt, Leiter der Vermögensverwaltung der Fürstlichen Castell'schen Bank. "Die Rentenmärkte, die auch in vergangenen
Krisen eine höhere Prognosegüte hatten, sehen die Zukunft deutlich negativer und sprechen für einen Test der März-Tiefs."

Die Rate der Neuinfektion geht zwar aufgrund der sehr strengen Ausgangsbeschränkungen in Italien, Spanien und Frankreich zurück, jedoch sieht man beispielsweise in Japan, dass ein zu frühes Zurückfahren der Maßnahmen zu einem erneuten Anstieg führen kann, so Hammerschmitt. Auch Südkorea scheint es nicht möglich zu sein, die Zahl der Neuinfizierten auf unter 100 Personen je Tag nachhaltig drücken zu können. Die grundlegende Frage ist daher, wann und wie man große Teile der Gesellschaft und damit der Wirtschaft wieder "aufmachen" kann. Davon werde auch maßgeblich abhängen, wie groß der ökonomische Scherbenhaufen sein wird, so Hammerschmitt.

Vor allem die Situation in den USA ist beängstigend, da die Regierung hier, genauso wie in Großbritannien, das Ausmaß der Pandemie sehr spät erkannt hat. Es ist nicht zu erwarten, dass die US-Regierung die Ausbreitung des Coronavirus in den USA vor Mitte Mai unter Kontrolle haben wird. Da die Kapitalmärkte jeher am Puls der größten Volkswirtschaft der Welt hängen, könnte es daher zu weiteren Verwerfungen kommen, erläutert Hammerschmitt.

Erst dann, wenn auch in den USA die Zeichen auf Erholung stehen, ist mit einer nachhaltigen Erholung an den Kapitalmärkten zu rechnen. Erst ab diesem Zeitpunkt werden wir Risiken wieder substantiell aufbauen. Bis dahin werden wir vorsichtig positioniert bleiben und nur selektiv Investments mit ausgezeichnetem Chance-Risiko-Profil für unsere Kunden tätigen.

(Ende)
Aussender: Fürstlich Castell'sche Bank, Credit-Casse AG
Ansprechpartner: Harald Dürr
Tel.: +49 931 3083 66400
E-Mail: harald.duerr@castell-bank.de
Website: www.castell-bank.de
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