pte20191205002 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Neuer Kat löst Stickoxid-Problem in Städten

Graphen und Titan als Basis - 70 Prozent mehr Effektivität gegenüber Standardlösungen


Auspuff: Diesel-Autos emittieren giftige Stickoxide (Foto: Gabi Eder/pixelio.de)
Auspuff: Diesel-Autos emittieren giftige Stickoxide (Foto: Gabi Eder/pixelio.de)

Heidelberg (pte002/05.12.2019/06:05) Ein neuartiger Fotokatalysator auf der Basis von Graphen und Titan entschärft 70 Prozent mehr atmosphärische Stickoxide als bisher bekannt. Ein Team des Graphen-Flaggschiffs http://graphene-flagship.eu , der größten wissenschaftlichen Forschungsinitiative der EU, hat diesen Effekt somit verbessert.

Verschmutzung säubern

"Die Fotokatalyse ist eine der wichtigsten Verfahren, Umweltverschmutzungen zu entschärfen, weil sie sich nicht verbraucht", sagt Marco Goisis von Italcementi, einer Tochter des Projektkoordinators HeidelbergCement. Die Forscher stellten das Graphen her, indem sie davon Filme abspalteten, die die Dicke von einem einzigen Atom haben.

Diese unvorstellbar kleinen Partikel schütteten die Wissenschaftler in Wasser und vermischten sie mit nanopulverisiertem Titan. Diese Suspension wird auf Oberflächen verteilt, etwa auf Gehwegplatten aus Zement. Sobald diese von der Sonne beschienen werden, beginnt die Reaktion, die die Luft von Stickoxiden befreit. Die Reste werden von Regen oder Wind entfernt.

Stickoxidkiller in der Stadt

Der Verbundwerkstoff lässt sich laut Goisis auf unterschiedlichen Oberflächen auftragen. Da er in einer Zementfabrik arbeitet, bevorzugt er diesen Werkstoff als Unterlage. Wenn große Flächen wie Bürgersteige, Radwege und Fassaden damit ausgestattet werden, so ließen sich die Stickoxid-Konzentrationen dauerhaft senken. Allerdings ist das neue Material noch nicht in großen Mengen einsetzbar, da zu teuer. Zunächst müssten preiswertere Herstellungsverfahren für Graphen her sowie untersucht werden, ob der neue Fotokatalysator langzeitstabil ist.

(Ende)
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